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In Line

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Bill Frisell

Dauer 44 Min

Album insights

José Vianna da Motta, der 1868 auf der Insel São Tomé geboren wurde, zählte zu den bedeutendsten Pianisten, Komponisten und Dirigenten Portugals. Dank der Förderung von König Ferdinand II. von Sachsen-Coburg-Gotha und der Gräfin von Edla konnte er ab 1882 mit einem Stipendium am Scharwenka-Konservatorium in Berlin studieren. Bald darauf wechselte er zu Professor Karl Schäffer, da ihm der Unterricht am Konservatorium wenig brachte, und erwarb sich rasch Ansehen als Pianist und Pädagoge. Seine Teilnahme an den Weimarer Meisterkursen von Franz Liszt im Sommer 1885 prägte ihn nachhaltig.

Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs lebte Vianna da Motta in Berlin, bevor er zahlreiche Konzerte in Europa gab und mit Künstlern wie Busoni sowie Albéniz gemeinsam arbeitete. Nach seiner Rückkehr nach Portugal übernahm er 1919 die Leitung des Nationalkonservatoriums in Lissabon, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1938 eine prägende Rolle spielte und den Lehrplan modernisierte. Zudem leitete er in den Jahren 1919 und 1920 symphonische Konzerte im Politeama von Lissabon und setzte sich für eine neue musikalische Ausrichtung ein.

Als vielseitiger Komponist schuf Vianna da Motta Werke wie die Sinfonie "À Pátria", zahlreiche Klavierstücke, darunter die "5 Portugiesischen Rhapsodien" sowie Volksmusik-inspirierte Tänze wie den "Vito". Seine Musik verband nationale Einflüsse mit einer persönlichen Handschrift, die besonders in der "Fantasia Dramática" und dem frühen Konzert in A-Dur zum Ausdruck kommt.

Bis zu seinem Tod im Jahr 1948 in Lissabon blieb Vianna da Motta seiner Heimat verbunden und förderte die portugiesische Musiktradition nachhaltig. Sein Schaffen und seine Reformen hinterließen ein bedeutendes musikalisches Erbe, das den portugiesischen Nationalismus und das Musikleben maßgeblich beeinflusste.