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Ralph Vaughan Williams komponierte seine Symphonie Nr. 5 in D-Dur zwischen 1938 und 1943. Diese Komposition markierte eine stilistische Abkehr von der heftigen Dissonanz seiner Vierten Symphonie und eine Rückkehr zum sanfteren Stil seiner früheren Pastoral-Symphonie.
Viele musikalische Themen der Fünften Symphonie stammen aus Vaughan Williams' damals unvollendeter Oper 'The Pilgrim's Progress'. Dieses Werk, das er selbst lieber als 'Moralität' bezeichnete, befand sich jahrzehntelang in der Entstehungsphase und war zum Zeitpunkt der Konzeption der Symphonie vorübergehend beiseitegelegt worden. Trotz dieser Ursprünge enthält die Symphonie keinen programmatischen Inhalt.
Der erste Satz beginnt mit einem tiefen C in den Streichern, während darüber zwei Hörner ein langsam schaukelndes Motiv in D-Dur spielen, was eine Dissonanz (einen Tritonus) zwischen den Tonhöhen der Streicher und der Hörner erzeugt - eine Dissonanz, die erst in den letzten Takten des Symphonie-Finales aufgelöst wird. Die oberen Streicher antworten dann mit einem einfachen aufsteigenden, dann abfallenden Motiv. Von diesem Punkt an verzweigen sich die beiden Motive, werden rhythmisch und harmonisch etwas komplexer und wachsen in einer Art magischer Klangentfaltung.
Die Symphonie war bei ihrer Uraufführung 1943 ein sofortiger Erfolg und wird häufig in Konzerten und auf Aufnahmen gespielt. Im Vergleich zu seinen anderen Werken benötigt sie die kleinste Besetzung unter all seinen Symphonien.
Der Passacaglia-Schlusssatz zeichnet sich durch eine besondere Struktur aus. Etwa sieben Minuten vor Ende des Satzes gibt Vaughan Williams die Passacaglia auf. Wir erleben einen imitativen Abschnitt über das Passacaglia-Thema, der wieder zur Fanfare führt. Die Fanfare verbindet sich mit der Passacaglia und der Gegenmelodie und erreicht einen Höhepunkt, der schnell zu einer agitierten Version der Passacaglia auf der Klarinette und anderen Blasinstrumenten abflacht.
Dieses Werk, das in einer Zeit entstand, als Vaughan Williams vorübergehend unter einer Schreibblockade litt, zeigt deutlich seine Fähigkeit, Themen aus 'The Pilgrim's Progress' harmonisch in eine Symphonie zu integrieren, die ohne programmatischen Inhalt auskommt.