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Drifting

Drifting

Mette Henriette

Dauer 44 Min

Album insights

Franz Berwald ist vor allem für seine vier zwischen 1840 und 1845 entstandenen Sinfonien bekannt, unter denen die „Sinfonie singulière“ oft als besonders fortschrittlich gewürdigt wird. Während sein Grand Septett aus dem Jahr 1828 gelegentlich Beachtung findet, bleibt Berwalds Kammermusik im Allgemeinen im Hintergrund und wird außerhalb Schwedens selten aufgeführt.

Wilhelm Stenhammar unterstützte Berwald früh, dennoch begegnete der Komponist in der schwedischen Musiklandschaft vielfach Ablehnung und Unverständnis. Es erschwerte seine Anerkennung zusätzlich, dass er zu entscheidenden Momenten nicht in Stockholm war, soziale Schwierigkeiten zeigte und manche seiner Werke aus den 1840er Jahren qualitativ schwächer ausfielen.

Da Stockholm damals kein herausragendes Sinfonieorchester besaß, wandte sich Berwald der Oper zu. Werke wie „Estrella de Soria“ und „Drottningen av Golconda“ wurden jedoch erst viele Jahre später gewürdigt. Obwohl Berwald immer wieder durch seine Originalität auffiel, blieb ihm die breite Anerkennung zu Lebzeiten verwehrt.

Geboren in Stockholm, verbrachte Berwald dennoch einen großen Teil seines Lebens in Berlin, wo er sich auch außerhalb des Musikbetriebs engagierte. Seine Hingabe zur Musik zeigt sich unter anderem im Quartett für Klavier und Bläser in Es-Dur von 1819 sowie im zweiten Trio für Klavier, Violine und Violoncello aus dem Jahr 1851.

Zu seinem Werk zählen außerdem das Grand Septett in B-Dur von 1828 und das erste Quintett für Klavier und Streichquartett in c-Moll von 1853. Trotz finanzieller Engpässe und vielfältigen beruflichen Tätigkeiten bereicherte Berwald die Kammermusik des 19. Jahrhunderts, beispielsweise mit dem Duo in D-Dur für Violine und Klavier.

Auch das vierte Trio für Klavier, Violine und Violoncello in C-Dur zeigt seine künstlerische Vielseitigkeit. Berwald schuf mit Kreativität und Erfindungsreichtum Werke, die erst spät die ihnen gebührende Anerkennung fanden.