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Im 18. Jahrhundert erreichte das Oratorium mit Werken von Komponisten wie Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach seinen Höhepunkt. Die norddeutsche, protestantische Variante entwickelte sich eigenständig gegenüber der italienischen Tradition. Zu den wichtigsten Vorläufern dieses deutschen protestantischen Oratoriums zählen die Kompositionen von Dietrich Buxtehude für seine Lübecker Abendmusiken.

Das deutsche katholische Oratorium im 18. Jahrhundert wurde bisher nur unzureichend erforscht, wie in einschlägigen Werken zum Thema erwähnt wird. Als musikalische Gattung weist das Oratorium eine relativ große innere Variabilität auf, die teilweise durch den jeweiligen sozialen Kontext erklärt werden kann.

Die Entwicklung des englischen Oratoriums im 18. und 19. Jahrhundert zeigt interessante Zusammenhänge zwischen Gattungsentwicklung und gesellschaftlichen Bedingungen. Im ersten Zeitabschnitt wurde das englische Oratorium maßgeblich durch die Werke Georg Friedrich Händels geprägt. Das 'Esther'-Oratorium gilt dabei als Prototyp, der im Vergleich zu kontinentalen Oratorien besondere Merkmale aufweist. Das Oratorium übernahm die Funktion eines Opernsurrogats und behielt seinen dramatischen Charakter im Kontext des englischen Theaters bei.

Im 19. Jahrhundert differenzierte sich das englische Oratorium in neue Typen. Die Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy stellten eine bedeutende Weiterentwicklung des Händel-Oratoriums dar. Daneben entstanden der 'Sacred Concert', der sich an Händel orientierte, und die 'Passion' als neuartige Typen des englischen Oratoriums.

Die Vorläufer des deutschen protestantischen Oratoriums umfassen responsoriale Passionsvertonungen sowie Historien, die im 17. Jahrhundert zunehmend über die reine Vertonung des Bibeltextes hinausgingen und sowohl textliche als auch musikalische Einschübe enthielten. Auch die Dialoge und kleinen geistlichen Konzerte, beispielsweise von Heinrich Schütz, spielten eine wichtige Rolle in dieser Entwicklung.

Buxtehudes Beitrag zur Entwicklung des Oratoriums bestand darin, dass er an fünf Sonntagen im Jahr nach der Nachmittagspredigt eine fünfteilige, inhaltlich zusammenhängende geistliche Komposition aufführte. Der Text dieser Werke setzte sich aus wörtlichen und paraphrasierten Bibelstellen sowie geistlichen Gedichten und Choralstrophen zusammen. In der musikalischen Anlage sind deutliche Einflüsse des italienischen Oratoriums erkennbar.