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Call On The Old Wise

Call On The Old Wise

Nitai Hershkovits

Dauer 51 Min

Album insights

Camille Saint-Saëns, geboren 1835 in Paris, zeigte bereits in jungen Jahren großes Interesse an der romantischen Strömung, die zu dieser Zeit in Frankreich an Einfluss gewann. Während seines Studiums am Pariser Konservatorium ab 1848 war die Romantik dort bereits fest etabliert, doch reagierte Saint-Saëns auf diese Entwicklungen eher reserviert. Beeinflusst wurde er von dem kaum noch bekannten Komponisten Henri Reber, dessen Stil sich durch eine Vermeidung unnötiger musikalischer Ausschmückungen auszeichnete und auch auf Saint-Saëns’ Werke abfärbte.

Nach seiner Sinfonie in A-Dur schuf Saint-Saëns die Es-Dur-Sinfonie, die durch die Freundschaft mit Gounod geprägt war. Die Uraufführung 1853 in Paris war ein voller Erfolg, konnte sowohl Berlioz als auch Gounod begeistern und wurde als bedeutender Fortschritt gewürdigt. Die Komposition überzeugte durch ihre ausgefeilte Struktur und die nuancierte Orchestrierung, die auf eine künstlerische Weiterentwicklung des Komponisten schließen ließen.

Mit seiner dritten Sinfonie zeigte Saint-Saëns eine erneute Veränderung seines Stils, was durch eine Reise nach Österreich und eine schöpferische Pause nach den Anstrengungen an einem neuen Werk angestoßen wurde. Das kurze Solocellostück Le cygne bildete später die Grundlage für Le carnaval des animaux. Dieses Werk wurde jedoch wegen der humorvollen Elemente erst nach dem Tod des Komponisten veröffentlicht, da Saint-Saëns seine scherzhaften Kompositionen nicht zu Lebzeiten auf die Bühne bringen wollte.

Le carnaval des animaux blieb über viele Jahre hinweg nur im privaten Kreis bekannt, da in Deutschland, wo Saint-Saëns als Pianist tätig war, humorvolle Musikstücke wenig Anklang fanden. Die einzelnen Sätze des Werkes zeichnen sich durch lebendige Szenen, subtile Andeutungen und einen feinen, aber dennoch ernsten Humor aus.