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Ojos Negros

Ojos Negros

Dino Saluzzi, Anja Lechner

Dauer 58 Min

Album insights

Im internationalen Spektrum der Vokalmusik ragt aus Portugal der Name Duarte Lobo (ca. 1565-1646) hervor, eine zentrale Figur während der "goldenen Ära" portugiesischer Polyphonie. Seine musikalische Laufbahn nahm in Évora ihren Anfang, wo er als Chorknabe unter Manuel Mendes studierte, bevor er nach Lissabon wechselte. Dort bekleidete er fast fünf Jahrzehnte lang die Position des mestre de capela an der Kathedrale – das prestigeträchtigste musikalische Amt des Landes. Gleichzeitig leitete er das Seminar von São Bartolomeu und lehrte am Colégio do Claustro da Sé, wo er Musiker wie Manuel Machado ausbildete.

Obwohl Lobo zeitlich in die frühe Barockzeit fiel, komponierte er in einem eher konservativen Stil, der den Techniken der Renaissance-Meister der vorangegangenen Generation folgte. Palästrina's polyphoner Stil spielte in seinen Kompositionen eine entscheidende Rolle. Seine Werke zeichnen sich durch kunstvollen Kontrapunkt, ausdrucksvolle Melodien und präzise Textvertonung aus.

Lobo zählt zusammen mit Filipe de Magalhães und Manuel Cardoso zu den berühmtesten portugiesischen Komponisten seiner Zeit. Sie alle begannen ihre akademische Laufbahn als Schüler von Manuel Mendes und repräsentieren gemeinsam mit König Johann IV. von Portugal die Blütezeit der portugiesischen Mehrstimmigkeit.

Geboren in Alcáçovas im südportugiesischen Alentejo, sind nur wenige Details über Lobos frühes Leben bekannt. Vor 1589 wurde er mestre de capela der Kathedrale von Évora und später maestro di cappella am Hospital Real in Lissabon. Ab 1591 übernahm er die Leitung der Kathedrale von Lissabon, eine Position, die er bis 1639 innehatte.

Seine Kompositionen umfassen ein breites Spektrum geistlicher Musik, darunter Messen, Motetten und Klagelieder. Beeinflusst sowohl von den polyphonen Traditionen der Renaissance als auch von den aufkommenden Stilen des Barocks, zeigen Lobos Werke eine bemerkenswerte Verschmelzung von Innovation und Traditionsbewusstsein.

Duarte Lobos Vermächtnis als herausragender Komponist der Spätrenaissance und des Frühbarocks bleibt bis heute ein wertvoller Beitrag zur europäischen Musikgeschichte, der die reiche musikalische Tradition Portugals widerspiegelt.