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The Promise

The Promise

Vassilis Tsabropoulos

Dauer 56 Min

Album insights

Im 17. Jahrhundert hinterließ die italienische Musikszene deutliche Spuren in der deutschen Kirchenmusik, wodurch sich ein neuer Stil durchsetzte, der auf virtuose Solostimmen und kleinere Instrumentalbesetzungen setzte. Besonders ausgebildete Sänger zeichneten sich durch ihre Ausdruckskraft und technische Brillanz aus. Häufig ergänzten Knabenchöre die höheren Stimmen im Ensemble. Die Fähigkeiten von Solosopranen und Altisten wurden oft mit den Darbietungen von Falsettisten oder Kastraten aus Venedig und Rom verglichen. An den aufgeschlossenen Fürstenhöfen Deutschlands waren zudem erwachsene Sänger in den Sopran- und Altstimmen aktiv.

Die Interpretation der deutschen Kirchenmusik zwischen Heinrich Schütz und Johann Sebastian Bach konzentriert sich auf Werke, die möglicherweise für erwachsene Altisten komponiert wurden. Schütz brachte den extravaganten venezianischen Stil in seine Heimat, während sein Schüler Christoph Bernhard emotionale Vertonungen schuf. Johann Rosenmüller, dessen energische Kompositionen hervorstechen, musste nach einem Skandal nach Venedig auswandern. Die Sonata II a 2 in e-Moll steht exemplarisch für leidenschaftliche Violinmusik dieser Zeit.

Kompositionen aus dem Ostseeraum spiegeln das Schaffen von Dieterich Buxtehude, einem schwedisch-dänischen Musiker, und von Christian Geist, einem deutschen Organisten, wider. Die Instrumentalwerke von Heinrich Bach und seinen Söhnen geben Einblick in die damalige Musikpraxis. Johann Philipp Krieger aus Nürnberg hinterließ eine von italienischer Musik inspirierte Kantatenvertonung. Den Abschluss bildet ein schlichtes Menuett wie "Schlage doch, gewünschte Stunde", das entweder von J. S. Bach oder Melchior Hoffmann stammen könnte und die Vielfalt der deutschen Kirchenmusik des 17. Jahrhunderts abrundet.