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John Abercrombie, Dave Holland, Jack DeJohnette

Dauer 42 Min

Album insights

Im Jahr 1837 fand in Paris der wohl berühmteste Klavierwettstreit der Musikgeschichte zwischen Franz Liszt und Sigismund Thalberg statt. Die Einladung zu diesem Duell stammte von Fürstin Cristina Belgiojoso, deren differenzierte Meinung über die beiden Pianisten bis heute für Gesprächsstoff sorgt. Während Liszt durch seine Kraft und leidenschaftliche Interpretation beeindruckte, wurde Thalbergs künstlerisches Nachwirken häufig unterschätzt, obwohl er von Zeitgenossen wie Mendelssohn und Clara Schumann sehr geschätzt wurde.

Die Begegnung der beiden Virtuosen war mehr als ein bloßer Wettstreit: Sie offenbarte die feinen Unterschiede in ihrer musikalischen Auffassung. Thalberg, der jüngere der beiden, sollte später noch bedeutende Erfolge feiern, etwa auf ausgedehnten Tourneen durch Nordamerika und Brasilien. Das Interesse der Öffentlichkeit an ihrem Duell war enorm, und die Rivalität wurde von den Medien und Kritikern weiter angeheizt.

Die Beziehung zwischen Liszt und Thalberg war von wechselnden Gefühlen geprägt – von anfänglicher Missachtung bis hin zu gegenseitiger Anerkennung. Das von Belgiojoso initiierte Hexaméron-Projekt spiegelte die Vielseitigkeit der Pianisten wider: Thalbergs technische Brillanz stand Liszts einfallsreicher Ausdruckskraft gegenüber. Liszt, der das Hexaméron als Erster aufführte, ließ sich von den unterschiedlichen Stilrichtungen der Mitwirkenden zu neuen künstlerischen Ideen inspirieren.

Die Pariser Klavierszene dieser Zeit wurde durch die einzigartigen Fähigkeiten von Musikern wie Liszt und Thalberg entscheidend geprägt. Liszts innovative Herangehensweise und Thalbergs klassische Eleganz setzten neue Maßstäbe und stellten die stilistischen Kontraste in einen frischen Zusammenhang. Trotz aller Konkurrenz verband die beiden Rivalen ein gegenseitiger Respekt, der sich in der Vielfalt und Virtuosität ihrer Werke widerspiegelte. Die machtvollen Interpretationen Liszts ebenso wie Thalbergs makellose Präzision hinterließen nachhaltige Spuren in der Musikgeschichte.