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I Took Up The Runes

I Took Up The Runes

Jan Garbarek

Dauer 61 Min

Album insights

Wohl nur wenige Hörer kennen mehr als einen der drei Komponisten, deren Werke auf dieser CD präsentiert werden – wenn überhaupt. Rodolphe Kreutzer ist hierbei am ehesten bekannt, nicht zuletzt als Widmungsträger von Beethovens Violinsonate Opus 47 in A-Dur und als Verfasser der 42 Etüden oder Capricen. Der Name Reicha ist Musikhistorikern geläufig, doch seine Kompositionen gerieten seit seinem Tod im Jahr 1836 weitgehend in Vergessenheit. Crusell, einer der berühmtesten Klarinettisten, dessen Stücke häufig im Unterricht eingesetzt werden, konnte sich im Konzertleben nie richtig etablieren.

Die Kombination aus solistischen Bläsern und Streichtrios oder -quartetten wird allgemein als gelungen betrachtet. Wenn eine Flöte, Oboe oder Klarinette einem Streichquartett hinzugefügt wird, erinnert dies oft an die unterhaltsame Musik des 18. Jahrhunderts. Besonders Crusells Oboenquintett Opus 9 trägt mit der Bezeichnung "Divertimento" deutlich diesen geselligen Charakter.

Bernhard Henrik Crusell, der aus einer finnischen Buchbinderfamilie stammte, zeigte früh musikalisches Talent. Durch seine Ausbildung als Klarinettist und sein kompositorisches Wirken wurde er rasch bekannt. Vogler, bei dem Crusell Musiktheorie studierte, war von seinen Werken beeindruckt. Obwohl der Aufbau von Crusells Divertimento in C-Dur auf den ersten Blick traditionell erscheint, ist seine Form tatsächlich originell und neuartig.

Rodolphe Kreutzer war nicht nur ein berühmter Geiger, sondern schuf auch zahlreiche Kompositionen, darunter das Große Quintett in C-Dur. Seine Kammermusik entstand vor allem in den 1790er Jahren. Antoine Reicha, ein angesehener Musikpädagoge und Komponist des späten 18. Jahrhunderts, schrieb das Quintett in F-Dur Opus 107, das im Vergleich zu den anderen Werken eher als klassisch gilt. Dennoch sind Reichas Originalität und handwerkliche Meisterschaft unbestritten.