Album insights
Henri Vieuxtemps, ein Belgier aus Verviers nahe Lüttich, wurde 1820 geboren. Nach ersten Unterrichtsstunden bei seinem Vater, der Geigen baute, erhielt er weiteren Unterricht von dem renommierten Lehrer Lecloux-Dejonc. Mit sechs Jahren gab er sein Debüt und reiste mit seinem Lehrer zu Auftritten in umliegenden Städten, wo er von Charles de Bériot entdeckt wurde.\n\nVieuxtemps zog 1820 nach Brüssel, um Schüler von Bériot zu werden, und wurde 1829 dem Pariser Publikum vorgestellt. Sein musikalisches Wachstum wurde durch die Zusammenarbeit mit Pauline García, einer Sängerin, Pianistin und Komponistin, gefördert, die die Schwägerin von Bériot war. In Wien und Paris vertiefte er seine Kenntnisse in Komposition und Instrumentation, wobei sein Violinkonzert in fis-Moll entstand. Nach Auftritten in Deutschland und Österreich folgte 1834 sein Debüt in London, wo er auch Niccolò Paganini traf.\n\nSeine Reisen führten ihn nach Russland und 1846 nach St. Petersburg, wo er die russische Violinschule prägte. Nach einer zweiten Amerika-Reise ließ er sich in Brüssel nieder und unterrichtete am Konservatorium. Trotz eines Schlaganfalls setzte er seine Lehrtätigkeit fort, zog sich aber 1879 zurück und verstarb 1881 in Algerien.\n\nVieuxtemps' Violinkonzerte zählen zu den bedeutendsten des 19. Jahrhunderts und zeigen klassische Einflüsse. Das Violinkonzert Nr. 2 in fis-Moll, das älter als das in E-Dur ist, enthält klassische Elemente und beeindruckende virtuose Passagen. Das E-Dur-Konzert besteht aus einem ausgedehnten Kopfsatz, einem lyrischen Adagio und einem lebhaften Rondo. Das posthum veröffentlichte Werk "Gruß an Amerika" präsentiert eine Hommage an amerikanische Volksweisen mit Bravourvariationen.