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Der junge Beethoven, damals knapp 22 Jahre alt, verließ Bonn am 2. oder 3. November 1792 und erreichte Wien etwa am 10. November. Nachdem er eine Unterkunft gefunden und ein Klavier erworben hatte, begann er im Dezember 1792 seinen Unterricht bei Joseph Haydn, was durch eine notierte Ausgabe von "Haidn 8 groschen" dokumentiert ist. Diese 8 Groschen entsprachen etwa 24 Cent, ein symbolischer Betrag, den Haydn üblicherweise von nicht-aristokratischen Schülern verlangte.
Haydn hatte Beethoven bereits fünf Monate zuvor kennengelernt, als er im Juli 1792 auf seiner Rückreise nach einem erfolgreichen 18-monatigen Aufenthalt in London durch Bonn kam. Von Beethovens Talent beeindruckt, wurden schnell Vorkehrungen getroffen, damit der junge Komponist auf Kosten der Stadt Bonn nach Wien reisen konnte. Der ursprüngliche Plan sah vor, dass Beethoven ein oder zwei Jahre bei Haydn studieren, sich in Wien einen Namen machen und dann nach Bonn zurückkehren sollte, um wie sein Vater und Großvater als Musiker am kurfürstlichen Hof zu dienen. Tatsächlich sollte Beethoven jedoch nie wieder nach Bonn zurückkehren.
Wien war damals das Zentrum der klassischen Musikwelt, ein lebendiger Ort, der musikalische Innovation förderte. Hier hoffte Beethoven, unter Haydns Anleitung seine Fähigkeiten zu verfeinern. Trotz seines vollen Terminkalenders und fortgeschrittenen Alters nahm Haydn Beethoven als Schüler an, da er das Potenzial für Großartigkeit in seinem jungen Protegé erkannte. Allerdings wurde Beethoven mit dem Unterricht schnell unzufrieden, und die Lektionen erwiesen sich weder für den Schüler noch für den Lehrer als befriedigend.