Album insights
Die lateinischen Messen und Motetten von William Byrd wurden in England aufgrund ihres katholischen Charakters lange Zeit vernachlässigt und in Vergessenheit geraten. Ihr kultureller Wert wurde erst später wiederentdeckt und gewürdigt, nachdem katholische Chöre sie im 19. Jahrhundert in ihre liturgischen Feiern aufnahmen. Diese Kompositionen werden in der aktuellen Einspielung gewürdigt und erinnern an die katholische Renaissance. Obwohl Byrds Kompositionen für kleinere, intime Darbietungen gedacht waren, würde es den Komponisten vermutlich erstaunen, dass sie heutzutage von großen Kirchenchören wie jenem der Westminster Cathedral aufgeführt werden.
Byrds Lebensweg war von seinem katholischen Bekenntnis einerseits und seiner öffentlichen Laufbahn als Musiker für Königin Elisabeth andererseits gekennzeichnet. Die Unterschiede zwischen seinen öffentlichen und privaten Werken treten deutlich hervor. Seine Messvertonungen weisen einen unverwechselbaren englischen Stil auf und verzichten auf direkte Übernahmen von anderen Komponisten. Die Musik seiner Jugendjahre in der Tudor-Epoche beeinflusste seine Kompositionen maßgeblich, die eine nostalgische Verbindung zu dieser Zeit aufweisen.
Zwischen 1592 und 1595 entstanden Byrds drei Messvertonungen, die im 19. Jahrhundert von katholischen Kirchenchören wiederentdeckt wurden. Sein Werk "Ave verum corpus", komponiert für das Fronleichnamsfest, erfreut sich heute in katholischen wie auch anglikanischen Chören großer Beliebtheit, nachdem es zunächst gemieden wurde. Auch in zeitgenössischen Aufführungen finden Byrds Kompositionen Anerkennung und offenbaren die Tiefe und Schönheit seiner Textvertonungen.