Album insights
Am 9. Mai 1707 verstarb Dieterich Buxtehude in Lübeck, wo er als Organist an der Marienkirche tätig war. Sein genauer Geburtsort und das Geburtsjahr sind nicht eindeutig belegt; angenommen wird jedoch, dass er um 1637 entweder in Helsingborg, Helsingør oder Oldesloe zur Welt kam. Den größten Teil seines Lebens verbrachte Buxtehude in Lübeck und trat dort die Nachfolge von Franz Tunder an der Marienkirche an. Seine dänischen Wurzeln gelten trotz langjähriger Tätigkeit in Deutschland als unbestritten. Die Besuche von Bach und Händel, die eigens nach Lübeck reisten, um Buxtehude zu hören, belegen seinen hohen Stellenwert in der Musikwelt.
Buxtehudes Orgelmusik erlangte vor allem durch improvisatorische Darbietungen und handschriftliche Überlieferungen Bedeutung, da zu seinen Lebzeiten kaum Notendrucke existierten. Im Gegensatz zu heute, wo Notenmaterial allgegenwärtig ist, lag der Schwerpunkt damals auf der Kunst der Improvisation. Erst posthum erschienen gedruckte Ausgaben seiner Werke, und die Musiker seiner Zeit zeichneten sich durch außergewöhnliches Improvisationstalent aus. Die Vitalität und schöpferische Kraft seiner Musik lassen erahnen, wie eindrucksvoll Buxtehudes eigene Improvisationskunst gewesen sein muss.
Die Kompositionen für Orgel lassen sich in frei gestaltete Stücke sowie Bearbeitungen bekannter Choralmelodien gliedern. Buxtehudes Virtuosität und sein musikalisches Können werden etwa im Präambulum in a-Moll oder in der Choralfantasie „Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ“ deutlich. Werke wie die Fuga in B-Dur und das Choralvorspiel „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ zeigen seine Vielfalt an Themen und Formen.
Wer Buxtehudes Orgelmusik hört, begibt sich auf eine Reise durch unterschiedliche Stimmungen und komplexe Strukturen. Sowohl in den Choralvorspielen als auch in freien Fugen und Toccaten demonstriert Buxtehude seine kreative Vielseitigkeit. Die Passacaglia in d-Moll offenbart seine strukturierte Herangehensweise, während die Canzonetta in C-Dur die Fähigkeiten des Interpreten besonders hervorhebt.
Zum Abschluss präsentiert Christopher Herrick auf der CD das imposante Präludium in e-Moll, das die Vielschichtigkeit und Schönheit von Buxtehudes Werk eindrucksvoll zusammenfasst. Jede Fuge, Toccata und Fantasie bringt das Genie des Komponisten zum Ausdruck und unterstreicht seine herausragende Rolle in der norddeutschen Orgeltradition.