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Album insights

Vor Kurzem verglich ein Journalist Rutter mit Dickens und bezeichnete ihn als Symbol festlicher Weihnachtsmusik. Dieser Vergleich unterstreicht Rutters jahrzehntelange Beschäftigung mit dem weihnachtlichen Repertoire, wobei er selbst betont, dass seine Werke weit über dieses Genre hinausreichen. Dennoch ist sein Name vor allem dank Carols und Weihnachtsliedern bekannt geworden.

Die tiefe Verwurzelung in den Traditionen des Weihnachtsfestes inspiriert Rutter immer wieder zu neuen Kompositionen von Carols. Die frühe Chormusik in Landessprache beeindruckt ihn aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung und beeinflusst auch heutige Komponisten wie Britten oder Vaughan Williams. Für Rutter bietet das Genre der Weihnachtsmusik eine besondere künstlerische Freiheit, da klassisch geschulte Musiker sich ohne Begrenzungen entfalten können.

Ein weiterer Grund für Rutters Faszination am Schreiben von Carols liegt darin, dass Weihnachten für viele Menschen die einzige Gelegenheit ist, Chormusik zu erleben. In den 1970er-Jahren wurde sein Name durch die Herausgabe der Anthologie "Carols for Choirs" gemeinsam mit David Willcocks einem breiten Publikum bekannt. Diese Arbeit bildete die Grundlage für zahlreiche weitere weihnachtliche Werke und Bearbeitungen Rutters.

Obwohl Arrangements den Zeitgeist widerspiegeln und oft vergänglich sind, bleiben sie über Generationen hinweg präsent. Rutter reflektiert seine künstlerische Entwicklung und hebt den "Shepherd's Pipe Carol" hervor, den er unter dem Eindruck von Aufführungen von Menottis Oper schrieb.

Stücke wie "There is a Flower" oder "Sans Day Carol" zeigen Rutters Vielseitigkeit – jede Komposition hat ihre eigene Entstehungsgeschichte, sei es durch zeitlichen Druck bei einer Aufnahme oder als musikalische Widmung an eine bestimmte Person.

Amerikanische Folklore verarbeitete Rutter beispielsweise in "I wonder as I wander"; Werke wie "Jesus Child" oder "Donkey Carol" fangen die fröhliche Stimmung der Weihnachtszeit ein. Mit "Wild Wood Carol" griff er Motive aus Grahames "The Wind in the Willows" auf und schuf eine musikalische Interpretation des Jugendbuchklassikers.

Rutters Bearbeitungen von "Away in a manger" und "Silent night" sowie die Einbindung traditioneller Lieder wie "Angel Tidings" prägen das weihnachtliche Chorrepertoire maßgeblich. Auch Kompositionen wie "Mary’s Lullaby" und "Love came down at Christmas" bereichern das alljährliche Fest mit musikalischer Kunstfertigkeit.

Mit Werken wie "Christmas Lullaby" und "Star Carol" bringt Rutter die festliche Stimmung Londoner Konzerte zum Ausdruck, während "Dormi Jesu" und "What sweeter music?" an die Klangwelt des King's College in Cambridge anknüpfen. Die Bandbreite seiner Kompositionen reicht von klassischen bis hin zu modernen, kreativen Stücken und unterstreicht Rutters herausragende Stellung im Genre der Weihnachtsmusik.