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Obsidian

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Kit Downes

Dauer 46 Min

Album insights

Auf dem Gut Zingst, dem Anwesen des Freiherrn von Seckendorff in Sachsen-Anhalt, begegneten sich Friedrich Wieck und Adolph Bargiel erstmals. Beide waren dort als Hauslehrer für die Kinder des Freiherrn tätig und entwickelten eine enge Freundschaft. Während Wieck als Klavierpädagoge und Musiklehrer angestellt war, übernahm Bargiel vor allem den Musikunterricht der Kinder. Später heiratete Bargiel Marianne, die ehemalige Frau Wiecks, und wurde somit deren Stiefvater. Friedrich Wieck, geboren am 18. August 1785 in Pretzsch, einer Kleinstadt zwischen Wittenberg und Leipzig, wuchs als Sohn eines Kaufmanns auf. Obwohl Musik in seiner Familie kaum präsent war, zeigte er bereits früh großes musikalisches Talent und begann ein Theologiestudium in Wittenberg. Nach dem Examen entschied er sich jedoch gegen eine geistliche Laufbahn und trat stattdessen eine Stelle als Hauslehrer auf Gut Zingst an. Adolph Bargiel kam am 1. November 1783 im schlesischen Bauerwitz zur Welt. Er erhielt zunächst von seinem Vater, einem Schulleiter, Gesangs- und Musikunterricht. Eine musikalische Karriere war jedoch nicht vorgesehen; deshalb begann Bargiel ein Jurastudium in Breslau. Die napoleonischen Kriege unterbrachen jedoch dieses Studium, woraufhin er eine Anstellung als Musiklehrer auf dem Gut Zingst annahm. Erst später entschied er sich endgültig für die Musik, gründete eine Musikschule und unterrichtete nach dem Logier-System. Die Ehe von Friedrich Wieck und Marianne Tromlitz, seiner ersten Klavierschülerin, endete, nachdem Wieck als zu bestimmend galt und Marianne ihn verließ. Nach der Scheidung heiratete sie Adolph Bargiel, während Wieck erneut eine Ehe einging und weitere Kinder bekam. Wiecks Tochter Clara, von Beginn an auf eine Pianistenkarriere vorbereitet, blieb unter seinem Einfluss. Bargiel, der später unter anderem mit Johannes Brahms befreundet war, komponierte hauptsächlich Klavierwerke und beteiligte sich an Gesamtausgaben von Schumann und Chopin. Als geschätzter Musikpädagoge wirkte er in Berlin und Rotterdam und ist für seine Zusammenarbeit mit Brahms und Schumann in Erinnerung geblieben.