Zu den Inhalten springen
Invisible Threads

Invisible Threads

John Surman, Nelson Ayres, Rob Waring

Dauer 60 Min

Album insights

Hans Bronsart von Schellendorff, heute nahezu unbekannt in der musikalischen Welt, wird hauptsächlich von einigen Liszt-Enthusiasten erinnert, der ihn für die Darbietung seines zweiten Klavierkonzerts in Weimar auswählte. Doch wer war dieser von Liszt hochgeschätzte Musiker?

Aus einer militärischen preußischen Familie stammend, begann er seine musikalische Reise in Danzig, bevor er nach Berlin zog, wo er an der Universität studierte. Seine musikalische Ausbildung führte ihn schließlich nach Weimar unter die Anleitung von Franz Liszt.

Nach einer erfolgreichen Karriere als Klaviervirtuose wandte sich Bronsart dem Komponieren zu und übernahm verschiedene Leitungspositionen. Er vermählte sich mit der talentierten Pianistin Ingeborg Starck, die selbst als Komponistin Erfolge feierte. In seinen späteren Jahren trat sein kompositorisches Schaffen in den Hintergrund, während er sich verstärkt dem Dirigieren und Verwaltungsaufgaben widmete.

Als Komponist erlangte Bronsart besondere Anerkennung für sein Klavierkonzert in fis-Moll, das Hans von Bülow als das beste Weimarer Konzert bezeichnete. Der letzte Satz, ein lebhaftes Allegro con fuoco, besticht durch seine mitreißende Energie.

Zu seiner Zeit wurde Bronsarts Talent von Kollegen wie Wagner, Brahms und Bülow geschätzt. Von 1867 bis 1887 leitete er das Königliche Theater in Hannover und anschließend bis zu seinem Ruhestand 1895 eine ähnliche Position in Weimar. Er starb am 3. November 1913 in München.

Viele seiner Werke sind leider verloren gegangen, darunter seine beiden Sinfonien. Neben seinem berühmten Klavierkonzert, das seiner Frau gewidmet war, komponierte er auch ein Klaviertrio in g-Moll, mehrere Klavierstücke und eine sinfonische Dichtung mit dem Titel "Frűhlings Fantasie", die von Bülow als "sehr schön" beschrieben wurde.