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Jacob Regnart, ein Komponist der Renaissance, stammte vermutlich aus Douai und wurde zwischen 1540 und 1545 geboren. Bekannt wurde er vor allem durch seine langjährige Tätigkeit im Dienst der Habsburger, wo er ab etwa 1557, spätestens aber ab 1560, in der Kapelle von Maximilian Habsburg sang. Im Verlauf seiner Karriere war Regnart nicht nur als Komponist von mehrstimmigen deutschen Liedern tätig, sondern gehörte auch einer musikalisch aktiven Familie an, zu der fünf Brüder zählten, von denen einige kirchliche Ämter bekleideten.
Nach einem Studienaufenthalt in Italien kehrte Regnart 1570 an den Wiener Hof zurück, um als Lehrer für Chorknaben zu arbeiten. Nach dem Tod Kaiser Maximilians II. wechselte er in die Kapelle Rudolfs II., die später nach Prag verlegt wurde. Im Jahr 1579 wurde er zum Vizekapellmeister ernannt. Ab 1582 übernahm Regnart dieselbe Funktion am Hof von Erzherzog Ferdinand II. in Innsbruck und wurde dort drei Jahre später Kapellmeister; unter seiner Leitung erlangte das Ensemble europaweiten Ruhm. 1596 kehrte er an den Hof Rudolfs II. in Prag zurück und behielt bis zu seinem Tod 1599 die Position des Vizekapellmeisters.
Im Vergleich zu anderen Komponisten seiner Zeit, etwa Orlandus Lassus, zeigte Regnart ein besonderes Interesse an kontrapunktischen Strukturen in seiner Musik, obwohl sein Stil insgesamt konservativer war. Ein herausragendes Beispiel dafür ist seine Missa Super Oeniades Nymphae, in der er die Parodietechnik nutzte, vermutlich basierend auf einer motettenartigen Vorlage. Auch in seinen weiteren geistlichen Werken lässt sich ein breites Ausdrucksspektrum erkennen, das von Andachtsmusik bis hin zu repräsentativen Motetten reicht.
Regnart bevorzugte in seinen Kompositionen eine ausgewogene Stimmführung und vermied übermäßig reduzierte Abschnitte. Dadurch gelang es ihm, religiöse Texte künstlerisch anspruchsvoll und mit betonter Textausdeutung zu vertonen. Seine Musik zeugt von hohem künstlerischen Anspruch und einer tiefen Verbundenheit mit dem geistlichen Repertoire der Zeit.