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Lost River

Lost River

Michele Rabbia, Gianluca Petrella, Eivind Aarset

Dauer 45 Min

Album insights

Tomás Luis de Victoria zählte zu den bedeutendsten Komponisten Spaniens im 16. Jahrhundert. Er wurde um 1548 in der Nähe von Ávila im Königreich Kastilien geboren und verstarb am 27. August 1611 in Madrid. Seine musikalische Laufbahn begann, als König Philipp II. ihn 1565 nach Rom ans Deutsche Kolleg sandte, um sich auf die heiligen Weihen vorzubereiten. Dort studierte er vermutlich bei Giovanni da Palestrina, dessen Position als Musikdirektor am Römischen Seminar er später übernahm.

Neben Francisco Guerrero und Cristóbal de Morales gilt Victoria als einer der herausragendsten spanischen Tonschöpfer seiner Epoche. Seine zahlreichen Vokalwerke der liturgischen Kirchenmusik, darunter das berühmte "Officium Hebdomadae Sanctae" (eine Sammlung geistlicher Gesänge für die Karwoche), zeichnen sich durch eine besondere Tiefe aus. Von 1578 bis 1585 unterstützte er Philipp Neri als Kaplan von San Girolamo della Carità.

1578 traf Victoria die fromme Kaiserinwitwe Maria, die Witwe des Heiligen Römischen Kaisers Maximilian II., und wurde später ihr Kaplan. Als sie 1584 ins Kloster der Descalzas Reales in Madrid eintrat, wurde Victoria dort Priester und Organist. Im Jahre 1594 ließ er sich endgültig in Madrid nieder. Victorias Kompositionen stehen in ihrer Bedeutung auf einer Stufe mit den Werken von Palestrina und Orlando di Lasso, den größten Komponisten des 16. Jahrhunderts.