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Die Beziehung zwischen Berlioz und Liszt war von tiefer Freundschaft geprägt. Sie begegneten sich erstmals am 4. Dezember 1830, einen Tag vor der Uraufführung der Symphonie fantastique. Diese Begegnung entwickelte sich zu einer engen Verbindung, die sich in gegenseitigen Widmungen ausdrückte: Berlioz widmete Liszt 1854 seine "Damnation of Faust", während Liszt 1861 seine "Faust-Symphonie" Berlioz zueignete.

Liszt trug wesentlich zur Verbreitung von Berlioz' Werken bei, besonders in Deutschland. Seine Klaviertranskription der Symphonie fantastique in den 1830er Jahren verhalf Berlioz zu internationaler Anerkennung. Später organisierte Liszt in Weimar eine "Berlioz-Woche", die Aufführungen von "Roméo et Juliette" und Teilen aus "La damnation de Faust" umfasste.

Besonders bedeutsam war Liszts Einsatz für Berlioz' Oper "Benvenuto Cellini", die er in Weimar wiederaufführte und damit quasi vor dem Vergessen rettete. Ohne diese Wiederbelebung hätte Berlioz möglicherweise keine weitere Chance für dieses Werk erhalten.

Musikalisch beeinflussten sich beide Komponisten gegenseitig. Berlioz' Orchestrierung hatte erheblichen Einfluss auf Liszts symphonische Dichtungen. Berlioz betrachtete die Orchestrierung nicht als nachträgliche Aufgabe, sondern als integralen Bestandteil des Kompositionsprozesses – eine Sichtweise, die Liszt übernahm.

Trotz ihrer Verbundenheit gab es auch Unterschiede in ihren musikalischen Ansichten. Obwohl Berlioz zusammen mit Liszt und Wagner als Leitfigur der Neudeutschen Schule galt, stand er Wagners Ideen zur "Musik der Zukunft" skeptisch gegenüber. Dennoch blieb die Freundschaft zwischen Berlioz und Liszt über Jahrzehnte bestehen und prägte die musikalische Landschaft des 19. Jahrhunderts nachhaltig.