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Boris Yoffe: Song of Songs

Boris Yoffe: Song of Songs

Rosamunde Quartett, The Hilliard Ensemble

Dauer 52 Min

Album insights

Fast alle überlieferten Kompositionen Victorias wurden während seiner Lebenszeit im Druck veröffentlicht. Das vierstimmige Ave Maria, eine seiner Motetten, wird generell Victoria zugeschrieben. Die genaue Quelle bleibt jedoch unbekannt, obwohl Pedrell das Stück erstmals 1913 publizierte.

Das kompositorische Schaffen Victorias enthält mehrere Marianische Motetten wie Ave maris stella, Ne timeas, Maria und Sancta Maria, succurre miseris. Diese Werke erschienen erstmalig 1572 und wurden in den nachfolgenden Jahren wieder aufgelegt. In seinen Kompositionen zeigte Victoria eine besondere Ausdrucksstärke und harmonische Eigenart, die sich vom Stil Palestrinas unterscheidet.

Die sechsstimmige Motette Vidi speciosam wurde zwischen 1572 und 1603 mehrfach veröffentlicht. Sie basiert auf einem liturgischen Text aus dem Hohelied und steht in Verbindung mit Marias Himmelfahrt. Durch die Kombination verschiedener Stimmen und leuchtende Klangfarben hebt sich dieses Musikstück besonders hervor.

In der Missa ... liber secundus von 1592 findet sich eine auf Vidi speciosam basierende Messe. Diese wurde ebenso sorgfältig und homophonisch komponiert wie die Motette, die ihr als Inspiration diente. Um eine zusammenhängende Struktur zu erreichen, verwendete Victoria Motive und Passagen aus Vidi speciosam in verschiedenen Teilen der Messe.

Bei der Aufführung der Messe wird deutlich, wie Victoria Motettenmusik in den liturgischen Rahmen einfügte. In unterschiedlichen Abschnitten wie Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei nutzte er charakteristische Motivvariationen, um eine Verbindung zwischen Motette und Messe zu schaffen.

In der Spätrenaissance war die Orgelbegleitung bei Aufführungen üblich, besonders in Spanien. Diese Tradition verdeutlicht, wie Victorias Musik durch Beständigkeit und Abwechslung begleitet wurde. Die verschiedenen Interpretationsansätze solcher Werke zeigen, dass musikalische Authentizität für unterschiedliche Auslegungen offen sein sollte.