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Alexander Knaifel: Chapter Eight

Alexander Knaifel: Chapter Eight

Patrick Demenga, State Choir Latvija, Riga Cathedral Boys Choir, Youth Choir Kamēr, Andres Mustonen

Dauer 67 Min

Album insights

Der flämische Komponist Philippe Rogier lebte fast ausschließlich in Spanien, wo er eine bedeutende Rolle am Hof von Philipp II. spielte und als Kapellmeister große Anerkennung fand. Seine Werke waren zu seinen Lebzeiten sehr geschätzt und blieben auch nach seinem Tod 1596 populär. Besonders in England wurde sein Name bekannt, nachdem Thomas Morley vermutlich seine Motette 'Laboravi in gemitu meo' bearbeitete und verbreitete. Rogier zählte zu den letzten Vertretern der franko-flämischen Schule in der späten Renaissance und wurde für seine Vielseitigkeit, emotionale Tiefe und sein breites Repertoire an Messen, Motetten sowie weiteren liturgischen Kompositionen bewundert.

Viele von Rogiers Kompositionen sind heute durch nach seinem Tod veröffentlichte Sammlungen von Messen und Motetten sowie durch seine mehrchörigen Werke, die die Tradition des spanischen Hofes widerspiegeln, überliefert. Die Parodiemesse 'Missa Ego sum qui sum', die auf einer Motette von Nicolas Gombert basiert, beeindruckt durch ihren kunstvollen Einsatz von Imitation und Dissonanz. Rogiers Musik weist hinsichtlich Intensität und kontrapunktischer Gestaltung Ähnlichkeiten zu seinen spanischen Vorgängern wie Victoria und Alonso Lobo auf.

Seine Motetten zeichnen sich durch den kreativen Umgang mit Dissonanzen und auffälligen harmonischen Wendungen aus. Werke wie 'Caligaverunt oculi mei' und 'Locutus sum in lingua mea' belegen seine ausgeprägte Ausdruckskraft und emotionale Tiefe. Trotz oft düsterer Sujets gelingt es Rogier, mit melodischer und harmonischer Vielfalt die menschlichen Empfindungen eindrucksvoll musikalisch darzustellen.