Album insights
Felix Mendelssohn Bartholdy, bekannt als einer der bedeutendsten Pianisten und Komponisten des 19. Jahrhunderts, wurde durch seine außergewöhnlichen Improvisationskünste und Auftritte legendär. Dennoch stießen seine Klavierwerke im Vergleich zu anderen Kompositionen jener Epoche häufig auf Kritik, da sie als zu stark von vergangenen Stilrichtungen beeinflusst galten und mitunter als wenig zeitgemäß wahrgenommen wurden. Erst im Verlauf des 20. Jahrhunderts wandelte sich die Einschätzung seines Schaffens, was eine Wiederentdeckung und gesteigerte Wertschätzung zur Folge hatte.
Mendelssohn spielte eine zentrale Rolle in der Wiederbelebung der Musik Johann Sebastian Bachs und trug maßgeblich zur Bach-Renaissance des 19. Jahrhunderts bei. Seine tiefe Verbundenheit mit Bachs Werken prägte sein eigenes kompositorisches Denken, das sich besonders in seinen Präludien und Fugen op. 35 widerspiegelt und die Auseinandersetzung mit polyphonem Kontrapunkt eindrucksvoll dokumentiert.
Heute erfährt Mendelssohns Klaviermusik eine Renaissance, insbesondere durch umfassende Gesamteinspielungen seiner Werke. Insgesamt komponierte er fast 200 Klavierstücke, von denen nur etwa 70 zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurden. Dieses breite Oeuvre verdeutlicht sowohl die Vielfalt seines musikalischen Ausdrucks als auch seine stilistische Vielseitigkeit. Mendelssohn verband meisterhaft den kontrapunktischen Stil Bachs mit einer ausgeprägten lyrischen Klangsprache, die seinen Kompositionen einen unverwechselbaren Charakter verleiht.
Seine Klavierwerke vereinen klassische und barocke Elemente mit modernen Strömungen und dokumentieren damit sowohl seine Verwurzelung in der Tradition als auch seine Innovationskraft. Sowohl Liebhaber klassischer Musik als auch Kritiker schätzen Mendelssohns Virtuosität und Musikalität bis in die Gegenwart.