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Catoire: Chamber Music

Catoire: Chamber Music

Room-Music

Dauer 56 Min

Album insights

Liszts außergewöhnliche Fähigkeiten zeigten sich besonders in seiner leidenschaftlichen Hingabe zur Musik, unabhängig davon, ob er als Pianist, Komponist, Lehrer, Dirigent oder Bearbeiter tätig war. Um Aufmerksamkeit für die Werke seiner Kollegen zu gewinnen, scheute er nicht davor zurück, deren Kompositionen neu zu arrangieren. Freundschaft und der Wille, andere Künstler zu unterstützen, bildeten die Grundlage vieler dieser Kooperationen.

Johann Ritter von Herbeck, eine prägende Figur des Wiener Musiklebens, schätzte die Musik von Liszt, Wagner und Bruckner sehr. Hervorzuheben ist sein Engagement für Schubert. Die Zusammenarbeit zwischen Herbeck und Liszt führte zur Publikation mehrerer bedeutender Werke. Durch Liszts Bearbeitungen von Lassens Musik eröffnen sich neue Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit diesem Repertoire. Bülow, dessen Stärken vor allem im Dirigieren und Klavierspiel lagen, erzielte als Komponist nur mäßigen Erfolg. Seine Werke waren zwar konservativ, wurden jedoch auch von zeitgenössischen Strömungen beeinflusst.

Liszts Einsatz für Herzog Ernst, später Ernst, Herzog zu Sachsen-Coburg-Gotha, sowie seine Bearbeitung von Melodien Prinz Louis Ferdinands, sind Beispiele für seine schöpferische Herangehensweise. Otto Lessmann, dessen Klaviertranskriptionen der Tannhäuser-Lieder weniger bekannt sind, wurde ebenfalls von Liszt aufgegriffen. In diesen Bearbeitungen wird deutlich, wie Liszt fremde Melodien in sein eigenes Schaffen integrierte. Conradis Zigeuner-Polka überarbeitete Liszt, indem er gezielt bestimmte Elemente der bestehenden Komposition modifizierte.

Ute Mansfeldt, Allgemeine Musikgeschichte