Album insights
In dieser Aufnahme zeigt sich, dass beide Komponisten unter dem sogenannten "Erfolgssyndrom" litten: Ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten auf einem Teilgebiet der Musik überstrahlten ihre Erfolge in anderen Bereichen. So wurde Rachmaninow vor allem als virtuoser Pianist wahrgenommen, wodurch seine kompositorischen Leistungen oft in den Hintergrund rückten. Ähnlich fühlte sich Strawinsky durch den großen Erfolg des "Feuervogels" eingeschränkt, da das Publikum dieses Werk seinen weiteren Kompositionen vorzog.
Gabriel Pierné, geboren 1863 in Metz, Lothringen, wuchs als Sohn eines Musiklehrers auf, während seine Mutter aus Montpellier stammte. Nach Ende des Deutsch-Französischen Kriegs zog die Familie nach Paris. Dort besuchte Pierné das Konservatorium und erhielt Unterricht bei Massenet sowie César Franck. Er wurde mehrfach ausgezeichnet und übernahm 1903 zunächst das Amt des stellvertretenden Dirigenten beim Colonne Orchester, bevor er später bis 1934 als Chefdirigent wirkte.
Obwohl Piernés Laufbahn als solide, aber weniger innovativ galt, bewies er bei Uraufführungen wie dem "Feuervogel" und anderen Werken sowohl Kreativität als auch hervorragendes Dirigiergeschick. Seine Kammermusik lässt sich in zwei Schaffensphasen einteilen; dabei fällt auf, wie er unterschiedliche musikalische Einflüsse miteinander verband.
Louis Vierne wurde 1870 in Poitiers geboren und war aufgrund einer angeborenen Sehbehinderung fast vollständig blind. Als Organist an Notre-Dame in Paris erlangte er in der Orgelmusikszene große Bekanntheit. Sowohl sein Streichquartett als auch sein Orgelspiel wurden hochgeschätzt und brachten ihm große Anerkennung ein.
Die Musik von Pierné und Vierne beeindruckt durch Vielfalt und handwerkliche Meisterschaft. Dabei sind die Prägungen durch bedeutende Komponisten wie Massenet und Franck in ihren Werken deutlich erkennbar.