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Erkki-Sven Tüür: Flux

Erkki-Sven Tüür: Flux

David Geringas, Radio Symphonieorchester Wien, Dennis Russell Davies

Dauer 64 Min

Album insights

Die spanische Musik verkörpert eine reiche Bandbreite an Perspektiven und dringt tief in das Wesen und die Identität des einst als exotisch empfundenen Landes ein. Spanien erscheint voller lebhafter, dunkler Farben, bewegt und temperamentvoll. Sowohl das strahlende Licht des Mittelmeers als auch die geheimnisvolle Atmosphäre der Nacht spiegeln sich in der Musik wider. Der starke religiöse Einfluss zeigt sich etwa in Glockenklängen und den Prägungen durch Jesuiten und Karmeliten. Trotz der Verborgenheit bleibt der alte, leidenschaftliche Geist des Nationalstolzes klar erkennbar.

Antonio Soler, selbst Katalane, wurde mit seinen Sonaten, die tradierte Formstrukturen sprengten, oft als ein „Mönch im Teufelskostüm“ beschrieben. Romantische Leidenschaft stand im Zentrum von Enrique Granados' Schaffen, der Werke wie die Valses poéticos komponierte. Isaac Albéniz' Iberia, sein Hauptwerk, vereint südspanische Einflüsse mit technischer Brillanz. Federico Mompou wiederum offenbart durch Stücke wie Pájaro triste und Secreto eine zeitlose, sinnliche Tiefe.

Kompositionen wie Federico Longas' Aragón oder Debussys La soirée dans Grenade verdeutlichen, wie sehr spanische Musik andere Nationen inspirierte. Ravel etwa bringt in seiner Pièce en forme de Habanera seine gemischten Wurzeln zum Ausdruck. Godowskys Bearbeitung von Albéniz' Tango und Werke wie Scharwenkas Spanisches Ständchen illustrieren, wie vielfältig der spanische Stil außerhalb Spaniens interpretiert wurde.

Das Programm findet seinen emotionalen Höhepunkt in Stephen Houghs Abschiedsgruß "On Falla", der an Fallas Fantasía bética und den Rituellen Feuertanz erinnert. Diese eruptive Hommage an die Zusammenarbeit mit Lyndon Scarffe fängt das pulsierende Wesen der spanischen Musik auf eindrucksvolle Weise ein.