Henri Duparc

Henri Duparc

Komponist:in

1848 — 1933
Der in Paris geborene Henri Duparc war einer der großen romantischen Liedkomponisten in Frankreich. Sein erhaltenes Œuvre ist jedoch trotz seines langen Lebens eher schmal. Duparc studierte Komposition bei César Franck, diente im Deutsch-Französischen Krieg und war mit Camille Saint-Saëns befreundet, mit dem er nach Deutschland reiste, um die Musik von Richard Wagner zu erleben. „Schreiben Sie wenig, aber machen Sie es sehr gut”, riet ihm Franck. Nach seiner Cellosonate (1867) vollendete Duparc nur eine Handvoll Klavierstücke, zwei kurze, aber wunderschöne Orchesterwerke (Aux Étoiles, 1874; Lénore, 1875) und 17 Lieder (oder mélodies), bevor eine unheilbare Nervenkrankheit ihn zwang, mit Mitte 30 das Komponieren aufzugeben. Er vernichtete fast alle Werke, an denen er noch gearbeitet hatte (darunter eine unvollendete Oper), und fand Trost in der Religion, während er allmählich erblindete. Die Musik, die er hinterließ, ist von eindringlicher poetischer Sensibilität und zeigt meisterhaftes Handwerk. Duparcs mélodies – etwa die verträumte Idylle von „Phidylé”, die aufwallende Nostalgie von „La Vie antérieure” oder sein großer Wurf, das kontemplative, entrückte „L’Invitation au voyage” – sind Höhepunkte des französischen Liedrepertoires. Sie zählen zu den gelungensten Verbindungen von Text und Musik in der französischen und wohl auch jeder anderen Sprache.