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Komponist:in

Pierre Attaingnant

1494 — 1552

Pierre Attaingnant: Ein Pionier des Renaissance-Musikverlags

Pierre Attaingnant (ca. 1494 – 1551/52) gilt als eine zentrale Gestalt in der Geschichte der westlichen Musik und ist vor allem dafür bekannt, die Praxis des Musikdrucks in der Renaissance grundlegend revolutioniert zu haben. Als französischer Musikdrucker und Verleger, hauptsächlich in Paris tätig, war er einer der ersten, der das Druckverfahren des Einzeldrucks für Musik anwendete. Diese Innovation verkürzte die Produktionszeit und senkte die Kosten erheblich, da Notenlinien und Noten in einem einzigen Durchgang statt in mehreren gedruckt werden konnten.

Wer war Pierre Attaingnant?

Attaingnants innovative Herangehensweise machte Musik breiter zugänglich und spielte eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung der musikalischen Stile der Renaissance in ganz Europa. 1537 wurde er zum Musikdrucker und Buchhändler des französischen Königs Franz I. ernannt – eine Anerkennung seines Einflusses und seiner engen Verbindung zur königlichen Kapelle. Hinweise deuten jedoch darauf hin, dass er bereits vor dieser offiziellen Ernennung enge Kontakte zum Hof und zu den Hofmusikern pflegte.

Attaingnant veröffentlichte über 111 Sammlungen mit Werken von mehr als 175 Komponisten seiner Zeit, darunter Chansons, Messen, Motetten, Psalmen, Tanzmusik und Instrumentalwerke. Auch wenn nicht verifizierbar ist, dass er über 1.500 Chansons herausgab, bestätigen Quellen, dass mehr als 1.500 Chansons aus seinen Pressen erschienen sind.

Bedeutung von Attaingnants Werk

Mit seiner Druckerei bewahrte und verbreitete Attaingnant ein umfangreiches Repertoire. Seine Veröffentlichungen richteten sich sowohl an professionelle Musiker als auch an adlige Liebhaber, die an der neuesten, modischen Musik interessiert waren. Sie umfassten Sammlungen von Tanzmusik und lebhaften Instrumentalstücken und spiegelten so die kulturelle Lebendigkeit des Renaissancehofes wider.

Bedeutung für die Tanzmusik

Auch wenn kein direkter Zusammenhang zwischen Attaingnant und der späteren „Terpsichore“-Sammlung von Michael Praetorius besteht, versammelten Attaingnants Tanzdrucke beliebte höfische Tänze und Instrumentalformen, die das musikalische Bild des frühen 16. Jahrhunderts prägten.

Unter dem berühmten Motto „Terpsichore: Tanzmusik der Renaissance und des Frühbarock“ fügen Meister wie Konrad Ragossnig, das Ulsamer Collegium und Josef Ulsamer die charismatischen Fragmente von Attaingnants Kompositionen kunstvoll zusammen. In diesem faszinierenden Band laden wir Sie zu einer rhythmischen Reise von der eleganten Courante bis zum lebhaften Branle ein. Genießen Sie die Freude einer ausgelassenen Galliarde oder lassen Sie sich vom sanften Zauber einer Pavane verführen. Jedes Stück spricht die Seele an und dringt tief in das Wesen der Epoche ein, das von Attaingnants zeitloser Begabung mühelos eingefangen wird.

Erleben Sie in dieser mitreißenden Sammlung Attaingnants tiefgreifenden Einfluss auf die Tanzmusik. Mit jedem nachhallenden Ton feiern wir seinen unschätzbaren Beitrag, würdigen seinen unverwechselbaren Stil und erschließen das wahre Wesen der Musik der Renaissance.

Machen Sie sich bereit, in eine musikalische Erzählung einzutauchen, die ebenso faszinierend und einnehmend ist wie der Mensch hinter dem Zauber – Pierre Attaingnant, der stille Held der großen musikalischen Bühne der Geschichte.