Johann David Heinichen

Komponist:in

1683 — 1729
Heinichen, Zeitgenosse von Bach und Telemann, studierte zunächst Jura, bevor er zurück in die Musik wechselte, der er sich im ausgehenden 17. Jahrhundert bereits als Thomaner in der Leipziger Thomaskirche gewidmet hatte. Aufenthalte in Italien in den 10er-Jahren des 18. Jahrhunderts machten ihn mit der dortigen Komponistenszene bekannt, und insbesondere die Klanglichkeit von Antonio Vivaldi inspirierte ihn. Eine Reihe seiner Opern war in den führenden Theatern Venedigs zu sehen. 1716 wurde er zum Kapellmeister am Dresdner Hof ernannt und blieb es bis zu seinem Tod. Die rund 250 Kompositionen, die er schrieb und von denen keine zu seinen Lebzeiten gedruckt wurde, zeugen von einer musikalischen Sprache, die solide Technik mit einer großen Freiheit des Ausdrucks verbindet, zugleich nimmt sie den klassischen Stil des späteren 18. Jahrhunderts vorweg. Heinichen machte sich auch als Theoretiker einen Namen, so schrieb er etwa Der General-Bass in der Composition, das zu den wichtigsten musiktheoretischen Schriften seiner Zeit gehört.