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Komponist:in

Alban Berg

1885 — 1935

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Alban Berg

Alban Berg
Alban Berg war der erste Komponist der Zweiten Wiener Schule, der große Werke auf der Basis des Atonalen konzipierte. Geboren in Wien, verbrachte er die meiste Zeit seines Lebens in der österreichischen Musikmetropole. Vielseitig begabt, hatte er zunächst mehr Interesse an Literatur, als an Musik, wurde aber 1904 von Arnold Schönberg als Privatschüler aufgenommen und daraufhin in die Welt der klanglichen Grenzüberschreitung und der Zwölftonmusik eingeführt. Beeindruckt von seinem Mentor, dem er ein Leben lang freundschaftlich verbunden blieb, versuchte Alban Berg daraufhin, seinen eigenen Weg der Klanggestaltung zwischen Atonalität und Dodekaphonik zu finden. Bis 1906 arbeitete er noch als Beamter, widmete sich von da an aber hauptberuflich der Musik. Alban Bergs Nähe zur Literatur äußerte sich nicht nur in musiktheoretischen Schriften, sondern auch in seinen beiden Hauptwerken. Den Durchbruch schaffte er 1925 mit der psychologischen Oper Wozzeck, nach einer Vorlage von Georg Büchner. Das zweite zentrale Bühnenwerk Lulu (1937 Fragment, wurde 1962–74 von Friedrich Cerha vervollständigt) entstand auf der Grundlage von Frank Wedekinds Dramen Erdgeist und Die Büchse der Pandorra. Beide Opern gehen in ihrer Klanglichkeit und musikalisch dramatischen Dichte weit über die Formensprache des Expressionistischen hinaus und entwickelten sich zu Schlüsselwerken der modernen Theatersprache. Kompositorisch ging Alban Berg ursprünglich von der Neuromantik aus, entfernte sich aber bereits um 1909 von den Konventionen der Tonalität. Sein Streichquartett Op. 3 (1909/10) gilt vor diesem Hintergrund als richtungsweisend. Ebenso klanglich neu waren die Drei Orchesterstücke Op. 6 (1913–15). Dabei gelang es Alban Berg, trotz des hohen musikalischen Abstraktionsgrades die Sinnlichkeit und Expressivität der Klangfülle nicht zu vergessen. Neben den Sieben frühen Liedern (1907/08), die noch unter dem Eindruck Schönbergs standen, schuf er zahlreiche weitere Vokalkompositionen und Instrumentalwerke wie das Kammerkonzert für Violine und Klavier mit 13 Bläsern (1923–25), die Lyrische Suite für Streichquartett (1925/26) oder auch Vier Stücke für Klarinette und Klavier (1913).

Alban Berg: Faszinierende Werke und Vermächtnis

Alban Berg, geboren 1885 in Wien, war ein wegweisender österreichischer Komponist, bekannt dafür, romantische Ausdruckskraft mit den radikalen Innovationen der atonalen und der Zwölftontechnik zu verbinden. Als zentrale Figur der Zweiten Wiener Schule, gemeinsam mit Arnold Schönberg und Anton Webern, prägte Berg maßgeblich die Avantgarde-Bewegung der frühen Musik des 20. Jahrhunderts[1][4][5].

Nach einem prägenden Treffen mit Arnold Schönberg und einer erfüllenden Laufbahn im österreichischen Staatsdienst entschied sich Berg endgültig für die Musik. Unter Schönbergs Mentorschaft entwickelte Berg seine unverwechselbare musikalische Persönlichkeit, löste sich vom klassischen Tonalitätsbegriff und erforschte die Bereiche der Atonalität und später der Zwölftontechnik. Berg war tief an Literatur interessiert und beschäftigte sich intensiv mit zeitgenössischer österreichischer Lyrik sowie mit Werken bedeutender Persönlichkeiten wie Richard Strauss und Gustav Mahler[4].

Hauptwerke

Bergs bedeutende Kompositionen markieren Meilensteine der modernen Musik. Zu seinen herausragenden Opern zählt Wozzeck, das bei der Uraufführung einen Skandal auslöste, aber rasch als eines der kraftvollsten Musikdramen des 20. Jahrhunderts anerkannt wurde. Die Oper hebt sich durch ihre intensive emotionale Wirkung und innovative Struktur von anderen Werken ihrer Zeit ab[5].

Zum Zeitpunkt seines Todes arbeitete Berg an einer weiteren Oper, Lulu. Lulu, wie Wozzeck, sprengte mit ihrer psychologischen Tiefe und fortschrittlichen musikalischen Sprache die Grenzen der Oper. Nach Bergs frühem Tod wurde die Vollendung des Werks anderen überlassen[5].

Bergs Violinkonzert, kurz vor seinem Tod vollendet und „dem Andenken eines Engels“ gewidmet, ist eines der meistgespielten Violinkonzerte des 20. Jahrhunderts. Es verbindet die Zwölftontechnik mit berührender Lyrik[5].

Künstlerischer Ansatz und Einfluss

Berg begann bereits als Jugendlicher zu komponieren und war bis zu seinen privaten Studien bei Arnold Schönberg im Jahr 1904 weitgehend Autodidakt. Unter Schönberg übernahm er Techniken wie die entwickelnde Variation und die Zwölftontechnik, doch blieb seine Musik stets tief expressiv und zugänglich[4][5].

Bergs Meisterschaft in Instrumentation, Kammermusik und Vokalkomposition zeigt sich in all seinen Werken, die komplexe Strukturen mit reicher Ausdruckskraft verbinden. Seine frühen Kompositionen tragen noch romantische Einflüsse, bevor er sich der Atonalität und Serialität zuwandte[4].

Berg war eine Schlüsselfigur der Zweiten Wiener Schule und prägte die Avantgarde-Musik des 20. Jahrhunderts nachhaltig. Sein bleibendes Vermächtnis zeigt sich in seinen Meisterwerken und seiner tiefen Bindung sowohl zur zeitgenössischen österreichischen Lyrik als auch zu den Werken von Richard Strauss und Gustav Mahler[4][5].