William Walton: Leben und faszinierende Werke des britischen Komponisten
William Walton (1902–1983) gilt als eine der führenden Persönlichkeiten unter den britischen Komponisten des 20. Jahrhunderts und ist bekannt für seine lebendigen, emotional aufgeladenen Werke, die das gesamte Spektrum von Orchester-, Chor-, Kammer- bis hin zu Filmmusik abdecken. Geboren in Oldham, Lancashire, entfaltete sich Waltons früh veranlagtes Kompositionstalent bereits während seiner Zeit als Chorknabe und Student am Christ Church College in Oxford. Bald schon schloss er sich der avantgardistischen Londoner Kunstszene an, insbesondere durch seine Freundschaft mit den einflussreichen Sitwell-Geschwistern.
Bedeutende Werke und musikalische Beiträge
Waltons erster großer Erfolg, Façade (1923), entstand in Zusammenarbeit mit Edith Sitwell und war eine surreale, vom Jazz beeinflusste „Unterhaltung“, die musikalische Konventionen herausforderte und ihm seinen Ruf als modernistischer Provokateur einbrachte. Dieses Werk, ebenso wie Portsmouth Point (1925), eine energiegeladene Orchesterouvertüre, die Waltons rhythmische Vitalität und Jazzeinflüsse zeigt, festigten seinen Platz in der Welt der britischen klassischen Musik.
Zu seinen wichtigsten Orchester- und Chorwerken zählen Belshazzar’s Feast (1931), eine dramatische Chorkantate, die Waltons Ruf für kühne, groß angelegte Kompositionen weiter stärkte, sowie das Viola Concerto (1929), das einen lyrischeren und introspektiveren Stil einläutete. Die Symphonie Nr. 1 (1934–35), bekannt für ihre Leidenschaft und technische Brillanz, wurde für ihre emotionale Intensität und erfinderische Orchestrierung von der Kritik gefeiert.
Zeremonielle und Filmmusik
Waltons Vielseitigkeit als Komponist zeigt sich besonders in seiner zeremoniellen Musik und seinen Filmmusiken. Crown Imperial (1937) ist ein Marsch, der zur Krönung von König Georg VI. komponiert wurde und den feierlichen Stil widerspiegelt, der einige von Waltons späteren Werken prägt. Für die Krönung von Königin Elisabeth II. im Jahr 1953 schrieb er zudem den Krönungsmarsch Orb and Sceptre. Seine Filmmusik während des Zweiten Weltkriegs, komponiert für Laurence Oliviers aufmunternde Verfilmung von Henry V (1944), festigte zusätzlich seinen Ruf als vielseitiger Komponist.