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Komponist:in

Anton Bruckner

1824 — 1896

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Anton Bruckner

Anton Bruckner
Anton Bruckner hatte es nicht leicht. Ein Leben lang war der österreichische Komponist von Selbstzweifeln geplagt. Anton Bruckner stammte aus einfachen, ländlichen Verhältnissen. Nach dem Tod seines Vaters wurde er 1837 als Singknabe im Stift Sankt Florian aufgenommen. Nach mehreren Jahren als Schulgehilfe und autodidaktischem Orgel- und Klavierstudium arbeitete er zunächst als Organist in Sankt Florian, von 1855 dann als Domorganist in Linz. Über Simon Sechter und Otto Kitzler in Musiktheorie und Instrumentation eingeführt, entdeckte er Richard Wagner als künstlerisches Vorbild, den er zeit seines Lebens bewunderte und auch mehrfach in Bayreuth besuchte. 1868 wurde Anton Bruckner Professor für Generalbass, Kontrapunkt und Orgel am Konservatorium in Wien, zehn Jahre später Hoforganist, 1891 schließlich Ehrendoktor der Wiener Universität. Er galt als wichtiger Orgelvirtuose seiner Epoche, musste jedoch auf die Anerkennung als Komponist lange warten. Erst die zwischen 1881 und 1883 entstandene Siebte Symphonie mit dem unter dem Eindruck von Wagners Tod entstandenen berühmten Adagio brachte die erhoffte Anerkennung, auch wenn er sie angesichts seiner Tendenz zur Skepsis und Selbstkritik nicht wahrhaben wollte. Anton Bruckner war ein Einzelgänger, der sich keiner Schule oder Lehrmeinung anschließen wollte. Er komponierte zahlreiche geistliche Vokalwerke wie seine drei Messen, die Missa Solemnis in b-Moll (1854), das Te Deum (1881-84) und zahlreiche Motetten. Als Symphoniker schrieb er von 1863 an insgesamt neun Symphonien und viele symphonische Studien, wobei dazu neigte, fertige Fassungen mehrfach zu überarbeiten. Bruckners Orchesterwerke galten lange als unspielbar, waren aber lediglich für die Tonsprache ihrer Zeit ungewöhnlich kühne, die Traditionen von Beethoven über Wagner bis zur Volksmusik vereinende Klangmonumente an der Grenze von Spätromantik und Moderne.

Anton Bruckner: Leben, Repertoire & Bedeutende Musikwerke

Anton Bruckner (1824–1896) ist eine einzigartige Persönlichkeit der klassischen Musik, tief verwurzelt in den Traditionen der Kirchenmusik, geprägt von Vorgängern wie Bach, Haydn, Mozart und Palestrina. Obwohl er erst spät das Komponieren zu seinem Hauptberuf machte – die meisten seiner Hauptwerke entstanden nach seinem 40. Lebensjahr – wurde Bruckner schließlich für sein monumentales sinfonisches Schaffen und seine tiefgründigen Chorwerke berühmt.

Bruckners Leben und musikalische Anfänge

Bruckners musikalische Laufbahn begann mit einer intensiven Auseinandersetzung mit den Traditionen der Kirchenmusik. Er war Organist am Linzer Dom und später Professor am Wiener Konservatorium. Sein Musikstil war maßgeblich von seinen frühen Erfahrungen und seinem tiefen religiösen Glauben geprägt.

Bruckners Werk und Anerkennung

Bruckner komponierte elf Sinfonien, darunter zwei unnummerierte („Nr. 0“ und eine Studier-Sinfonie), aber zum Hauptkanon zählen neun nummerierte Werke, von denen die letzte (die Neunte) bei seinem Tod unvollendet blieb. Diese Werke durchliefen mehrere Fassungen, was sowohl Bruckners akribischer Selbstkritik als auch dem stetigen Feedback seiner Zeitgenossen geschuldet war.

Bruckners Sinfonie Nr. 7 und Sinfonie Nr. 9

Die Uraufführung der Siebten Sinfonie im Jahr 1884 in Leipzig markierte einen Wendepunkt in Bruckners Anerkennung und führte zu einer breiteren Akzeptanz seiner Musik im Konzertrepertoire. Die Neunte Sinfonie, „dem lieben Gott“ gewidmet, blieb unvollendet und war als monumentaler „Lobgesang“ gedacht, der sein sinfonisches Schaffen krönen sollte.

Bruckners Sinfonien und Hauptwerke

Neben seinen Sinfonien hinterließ Bruckner ein bedeutendes Erbe in der Chormusik mit 59 geistlichen Werken und zahlreichen kleineren kirchlichen und weltlichen Kompositionen. Besonders hervorzuheben sind seine sieben Messen, zwei Requien, eine geistliche Kantate, mehrere Psalmvertonungen und das gefeierte Te Deum. Zudem komponierte er Kammermusik, Lieder und Orgelwerke, die seine vielfältigen musikalischen Interessen und seinen tiefen Glauben widerspiegeln.