Album insights
Jean Mouton (um 1459–1522) zählt zu den bedeutenden Persönlichkeiten der Musikgeschichte, wenngleich seine Kompositionen weniger bekannt sind, als ihnen eigentlich zusteht. Zu seinen wenigen weithin bekannten Werken gehören das außergewöhnliche 'Nesciens mater', das beschwingte 'Noë, noë psallite' sowie das atmosphärische 'Queramus cum pastoribus'. Mouton wurde nahe Samer im Pas-de-Calais geboren und begann seine musikalische Laufbahn 1477 als Sänger in Nesle, bevor er 1483 die Position des maître de chapelle übernahm. Hinweise deuten darauf hin, dass er in den 1490er Jahren in Saint-Omer tätig war und ab 1500 als Leiter der Chorknaben an der Kathedrale von Amiens arbeitete. Nach einem Aufenthalt in Grenoble verbrachte er die letzten zwei Jahrzehnte seines Lebens am Hof von Königin Anne de Bretagne sowie später bei Ludwig XII. und Franz I.
Auch Papst Leo X. zollte Mouton Anerkennung, zudem erhielt er mehrere einträgliche Pfründen. Neben seinen kompositorischen Tätigkeiten unterrichtete er, unter anderem Adrian Willaert. Aufnahmen widmen sich vor allem seinen achtstimmigen Werken, zu denen das kunstvolle 'Nesciens mater' und das grazile 'Ave Maria, gemma virginum' zählen. Bemerkenswert ist auch die achtstimmige „Staatsmotette“ 'Exsultet coniubilando', die für feierliche Anlässe entstand.
Die Motette 'Verbum bonum et suave' zeichnet sich durch beeindruckende Polyphonie und antiphonale Strukturen aus. In der Aufnahme finden sich darüber hinaus zwei weitere, Mouton zugeschriebene Werke – 'Inviolata, integra, et casta es, Maria' und 'Fulgebunt iusti' –, deren Autorschaft jedoch nicht gesichert ist. Ergänzt wird das Repertoire durch die vierstimmigen Motetten 'Factum est silentium' und 'Bona vita, buena refectio'.
Neben zahlreichen Motetten sind 15 vollständige Messvertonungen von Mouton erhalten. Besonders die fünfstimmige 'Missa Tu es Petrus' hebt seine Vielseitigkeit und sein herausragendes Talent hervor, wodurch er mit anderen Komponisten der Renaissance, wie Josquin, vergleichbar ist.