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Magalhães: Missa Veni Domine & Missa Vere Dominus est

Magalhães: Missa Veni Domine & Missa Vere Dominus est

Cupertinos, Luís Toscano

Dauer 77 Min

Audioformate

  • Verfügbar in Dolby Atmos

Filipe de Magalhães

Missa Veni Domine

Filipe de Magalhães

Magnificat primi toni

Pierre de Manchicourt

Vere Dominus est

Filipe de Magalhães

Missa Vere Dominus est

Album insights

Im 18. Jahrhundert brach für reisende Virtuosen, insbesondere italienische Geiger, eine Hochphase an. Zu den prägenden Persönlichkeiten dieser Zeit zählen Geminiani, Veracini und Locatelli. Viele dieser Künstler verließen ihre sicheren Anstellungen an italienischen Fürstenhöfen, um ihr Glück und Ansehen in europäischen Metropolen wie London, Paris oder St. Petersburg zu suchen. In den nordeuropäischen Hauptstädten erwartete sie ein unsicheres Dasein voller Risiken und Herausforderungen.

Das unstete Leben brachte neben finanziellen Unsicherheiten auch bedeutende Perspektiven für Ruhm und Wohlstand mit sich. Politische Veränderungen sowie die Unterstützung durch Mäzene beeinflussten maßgeblich das Schicksal der Virtuosen. So verließ etwa Viotti Paris während der Revolution, um in London neue Wege zu gehen. Mit Geschick und einer Portion Glück konnten sich talentierte Musiker im Norden Europas etablieren und später in ihre Heimat zurückkehren.

Giovanni Battista Viotti (1755–1824) avancierte zu einem der herausragenden Geiger seiner Epoche. Nach seinem Studium bei Pugnani in Turin bereiste er erfolgreich ganz Europa und erlangte in Paris durch seine außergewöhnliche Virtuosität große Berühmtheit. Sein Spielstil revolutionierte die Violinmusik und beeinflusste eine neue Generation von Geigern wie Rode, Baillot und Kreutzer. Während das 19. Jahrhundert für die italienische Geigerschule schwierige Zeiten brachte, feierte Viotti im 18. Jahrhundert bedeutende Erfolge.

Gerade die Pariser Jahre waren für Viottis Entwicklung entscheidend. Mit seiner ausdrucksstarken und kraftvollen Spielweise wandte er sich vom verspielten Rokoko ab. Die technischen Neuerungen am Instrument, wie der von François Tourte entwickelte Bogen der 1780er Jahre, sind eng mit Viottis Namen verbunden. Seine Konzerte setzten Maßstäbe und inspirierten zahlreiche Komponisten, darunter auch Beethoven.

Ein Zeitgenosse Viottis war Federigo Fiorillo (1755–1823), der in Deutschland geboren wurde und sich ebenfalls als Virtuose einen Namen machte. Mit Auftritten in Paris und London sowie zahlreichen Werken, darunter die 36 Capricen, prägte Fiorillo das musikalische Leben seiner Zeit. Während Viotti als prägende Gestalt der Geigenkunst gilt, blieb Fiorillo eher eine weniger auffällige, aber dennoch bedeutsame Persönlichkeit.

Die Violinkonzerte dieser Zeit wurden von den Virtuosen sorgsam gepflegt und bestimmten das Repertoire des Jahrhunderts. Sowohl Viotti als auch Fiorillo vereinten technische Brillanz und melodische Ausdruckskraft, die bis heute faszinieren. Mit ihrer Mischung aus Virtuosität und melodischem Reiz begeisterten sie das europäische Publikum und wurden zu Vorbildern für nachfolgende Geigergenerationen.