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Grieg: Holberg Suite, Ballade & Lyric Pieces

Grieg: Holberg Suite, Ballade & Lyric Pieces

Andrey Gugnin

Dauer 77 Min

Audioformate

  • Verfügbar in Dolby Atmos
Edvard Grieg

Holberg Suite, Op. 40 (Version for Piano)

Edvard Grieg

Lyric Pieces, Book VII, Op. 62

Edvard Grieg

Lyric Pieces, Book III, Op. 43

Künstler:innen


Album insights

Im Mai 1909, kurz nach dem Tod seines engen Freundes Isaac Albéniz, schrieb Enrique Granados einen Brief, in dem er voller Schmerz „Iberia! Iberia!“ ausrief. Viele seiner Zeitgenossen, die den Komponisten, der früh an einer Nierenkrankheit verstarb, kannten, teilten diese Trauer. Später bezeichnete Olivier Messiaen Albéniz’ Werk Iberia als das „Meisterstück der spanischen Musik“, womit er die Einschätzung von Debussy bestätigte. Damit markiert dieses Werk den Höhepunkt von Albéniz’ künstlerischem Schaffen. Albéniz, geboren 1860 in Camprodón in Katalonien nahe der französischen Grenze, galt bereits als Kind als außergewöhnliches Talent. Schon als Jugendlicher reiste er als Klaviervirtuose durch Spanien und Kuba. Am Conservatoire Royal in Brüssel schloss er sein Studium mit Auszeichnung ab, noch bevor er das zwanzigste Lebensjahr erreichte. In den 1880er und 1890er Jahren festigte er seinen Ruf als innovativer Komponist und schuf Werke wie Suite española, Recuerdos de viaje und Cantos de España, die den spanischen Nationalstil entscheidend prägten. Mit romantischen Harmonien, landestypischen Rhythmen und Melodien spiegelte er die Faszination und Vielfalt der iberischen Halbinsel wider, besonders von Orten wie Granada, Sevilla und Córdoba. Trotz seiner tiefen Verwurzelung in der spanischen Musik fühlte sich Albéniz von der konservativen Gesellschaft Spaniens entfremdet. 1890 zog er nach London und vier Jahre später nach Paris, wo er fortan lebte. Die französische Musik beeinflusste seinen Stil nachhaltig und führte zu einer deutlichen Weiterentwicklung seines kompositorischen Ausdrucks. Seine Werke wurden anspruchsvoller und reifer, inspiriert von Freundschaften mit Ernest Chausson und Gabriel Fauré sowie Studien bei Vincent d’Indy und Paul Dukas. In Paris entstanden umfangreichere und komplexere Kompositionen als in seiner frühen Schaffensperiode. Der Einfluss des Impressionismus, insbesondere Debussys, hinterließ deutliche Spuren in seinem musikalischen Vokabular. Die monumentale Sammlung Iberia, die Albéniz zwischen 1905 und 1908 komponierte, vereint impressionistische Harmonik, brillante Virtuosität und spanischen Nationalcharakter. Die zwölf Stücke sind in vier Bände mit je drei Werken gegliedert und können in beliebiger Reihenfolge gespielt werden. Komplexe Rhythmen, herausfordernde Sprünge und raffinierte Akkordstrukturen sind charakteristisch für dieses Werk. Durch die Verschmelzung regionaler Melodien und Rhythmen mit virtuosem Klavierspiel erhält Iberia eine unverwechselbare Stellung in der spanischen Musiklandschaft. Das Stück „Evocación“ aus Iberia steht exemplarisch für die feinsinnige Atmosphäre, die Albéniz’ Musik durchzieht. Es verbindet südspanische Gesangsmotive und Tanzrhythmen mit einer nach innen gekehrten Stimmung. Jedes einzelne Werk der Sammlung ist vielschichtig angelegt und fängt eindrucksvoll das lokale Kolorit und die jeweilige Stimmung ein. Die klangliche Vielfalt und das kompositorische Können machen Iberia zu einem Höhepunkt im Schaffen von Isaac Albéniz.