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Chopin: Cello Sonata – Schubert: Arpeggione Sonata

Chopin: Cello Sonata – Schubert: Arpeggione Sonata

Steven Isserlis, Dénes Várjon

Dauer 78 Min

Album insights

Die Mazurka (auch Masurka genannt) ist ein aus Polen stammender Tanz im Dreiertakt. Der Name verweist auf die polnische Region Masuren, wo es einen Volkstanz namens "Masurek" gibt. Dieser zählt zu den fünf Nationaltänzen Polens, neben Krakowiak, Polonaise, Kujawiak und Oberek. Interessanterweise ist die polnische Nationalhymne eine Mazurka.

Die bei uns bekannte Mazurka-Form wurde jedoch Mitte des 19. Jahrhunderts in Pariser Tanzschulen entwickelt, besonders in der Schule von Henri Cellarius. Der Begriff "Mazurka" entstand vermutlich bei der Übernahme in die russische Sprache. In Russland wurde sie als Quadrille aufgeführt, konnte sich aber in London wegen ihrer Komplexität nicht durchsetzen. Aus den vereinfachten Formen entwickelte sich die Polka-Mazurka, die sich in europäischen Volkstänzen verbreitete.

Ab 1840 fand die Mazurka über Paris Eingang in Deutschland, diesmal als Gesellschaftstanz in bürgerlichen Salons, und verbreitete sich rasch in Stadt und Land. Der politische Kontext war der polnische Unabhängigkeitskampf. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erschien die Mazurka in Tanzheften alpenländischer Musikanten und wurde ab 1900 häufiger.

Musikalisch steht die Mazurka generell im 3/4-Takt. Ihr besonderes Merkmal ist die Unterteilung der ersten Zählzeit (beispielsweise durch punktierte Achtel oder Achtel-Triolen) und die daraus resultierende Betonungsverschiebung auf die zweite Zählzeit. Typisch ist auch die Walzerbegleitung mit einer tiefen Viertelnote (Bass) gefolgt von zwei höheren Viertelnoten (Akkord). Charakteristisch sind zudem häufige Wiederholungen von Motiven und Themen bis hin zur Wiederholung ganzer Teile, die durch kontrastierende Mittelteile getrennt werden.