Album insights
Nachdem die Konzertsaison in London geendet hatte, brach Felix Mendelssohn Bartholdy im Juli 1829 im Alter von zwanzig Jahren zu einer Reise nach Schottland auf. Gemeinsam mit seinem Freund Karl Klingemann wanderte er durch das Land und erreichte zunächst Edinburgh, wo er Arthur’s Seat bestieg und den Blick über die Stadt genoss. Beim Besuch des Schlosses Holyrood wurde Mendelssohn von der tragischen Geschichte Maria Stuarts bewegt und stellte sich deren Schicksal lebhaft vor.
Anschließend führte die Reise die beiden weiter durch die schottischen Borders, wo sie unter anderem Abbotsford, das Anwesen von Sir Walter Scott, besuchten. Später gelangten sie in die Highlands und nach Oban, wo Mendelssohn eine Skizze der Burg Dunollie anfertigte. Die nächste Etappe führte sie zur Insel Staffa; hier inspirierten ihn die beeindruckenden Basaltsäulen der Fingalshöhle zu ersten Ideen für die Ouvertüre "Die Hebriden".
Die Überfahrt zur Fingalshöhle am darauffolgenden Tag war zwar von starkem Seegang begleitet, doch diese Erfahrung hinterließ einen bleibenden Eindruck und floss in die spätere Komposition der Ouvertüre ein. Mendelssohn vervollständigte das Werk später in Rom, wobei er es mehrfach überarbeitete. Im Laufe der Zeit erhielt die Ouvertüre verschiedene Titel, bis sie schließlich als "Fingals Höhle" bekannt wurde.
Dieses romantische Werk unterscheidet sich deutlich von Mendelssohns früheren Kompositionen und zeugt von seiner künstlerischen Weiterentwicklung. Später komponierte er zudem das Violinkonzert e-Moll, op. 64, das in enger Zusammenarbeit mit Ferdinand David entstand. Das Konzert zeichnet sich durch Virtuosität, innovative Gestaltung und eine anspruchsvolle Form aus.