Album insights
Vaughan Williams tritt in seinen Kompositionen als vielseitiger Künstler hervor. Besonders deutlich werden die Gegensätze zwischen seiner "Pastorale" und der Sinfonie in f-Moll: Die eine steht für innere Ruhe, während die andere von unaufhörlicher Intensität geprägt ist. Der Komponist hob stets den musikalischen Gehalt seiner Werke hervor und mied es, deren Charakter zu erklären. Stattdessen konzentrierte er sich auf die Entwicklung musikalischer Motive und überließ die Interpretation dem Publikum.
Die Uraufführung dreier englischer Sinfonien 1922 offenbarte die große stilistische Bandbreite jener Zeit. Obwohl Werke wie die "Pastorale" zunächst als speziell wahrgenommen wurden, galten sie als entscheidende Erneuerung der englischen Musik.
Constant Lambert beschrieb die "Pastorale" als bahnbrechend für die zeitgenössische Musik – eine Einschätzung, die damals kaum nachvollziehbar schien. Dennoch zeigten Werke wie dieses eine innovative sinfonische Ausdrucksweise.
Gerade die "Pastorale" zählt zu den persönlichsten und eindrucksvollsten Schöpfungen Vaughan Williams’. Durch komplexe Klangfarben entfaltet das Werk eine besondere Ausdruckskraft und gilt bis heute als herausragendes musikalisches Kunstwerk.
Trotz Einflüssen aus älteren Traditionen bleibt die "Pastorale" eigenständig und kraftvoll. Die tiefe Verbundenheit mit Natur und Landschaft, insbesondere der englischen, spiegelt sich vielschichtig in ihrer Struktur wider.
Die f-Moll-Sinfonie, die Sir Arnold Bax gewidmet ist, überzeugt durch ihre dichte Ausdruckskraft und meisterhafte kontrapunktische Gestaltung und lotet neue emotionale Bereiche aus.
Vaughan Williams’ unvollendete Chorkomposition "Saraband 'Helena'" wird mittlerweile in einer neuen Ergänzung erstmals präsentiert. Diese Kantate nach Marlowe belegt die künstlerische Bandbreite des Komponisten und unterstreicht die Vielfalt seiner musikalischen Sprache.