Album insights
Tomás Luis de Victoria, einer der bedeutendsten Komponisten Spaniens im 16. Jahrhundert, erblickte um 1548 in Ávila das Licht der Welt. Seine musikalische Laufbahn begann an der dortigen Kathedrale. 1565 wurde er von König Philipp II. nach Rom entsandt, um am Collegium Germanicum zu studieren. Dort war er in verschiedenen wichtigen Positionen tätig und hatte vermutlich engen Kontakt zu Palestrina, dessen Nachfolge er schließlich als Musikdirektor am Römischen Seminar antrat. Nach Jahren in Rom kehrte er 1587 nach Spanien zurück, wo er als Priester und Organist wirkte. Victorias Stil spiegelt sowohl Einflüsse älterer spanischer Meister als auch die Prägung durch seine Zeit in Rom wider. Trotz eines im Vergleich zu anderen Renaissance-Komponisten überschaubaren Gesamtwerks zeichnen sich seine Kompositionen durch außergewöhnliche Inspiration und Virtuosität aus.
Giovanni Pierluigi da Palestrina, geboren in Palestrina, erhielt seine musikalische Ausbildung in Rom. Er bekleidete bedeutende Ämter in verschiedenen Kirchen, unter anderem an der Cappella Giulia des Petersdoms. Palestrina veröffentlichte zahlreiche Werke geistlicher Musik, komponierte aber auch weltliche Stücke und vertonte etwa das Hohelied Salomos.
Auf dieser Aufnahme sind zwei Messen von Victoria zu hören. Die Missa De Beata Maria Virgine ist als Paraphrasenmesse gestaltet und greift auf gregorianische Melodien zurück. Die Missa Surge propera hingegen basiert als Parodiemesse auf einer gleichnamigen Motette von Palestrina. Beide Werke belegen eindrucksvoll Victorias künstlerische Bandbreite und seine meisterhafte Beherrschung der Kompositionstechnik.