Album insights
Die Trompete diente bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts vorwiegend als Zeremonieninstrument und wurde von Soldaten und Hofbediensteten gespielt, nicht jedoch von professionellen Musikern. Trompeten- und Trommelensembles spielten improvisierte Fanfaren und volkstümliche Weisen mit Bordunbegleitung. Ab 1620 begannen deutsche Komponisten wie Michael Praetorius und Heinrich Schütz, die Trompete in der Kunstmusik zu verwenden. Nach 1650 entstanden die ersten konzertanten Sonaten für eine oder zwei Trompeten mit Streichbegleitung.
Die Ursprünge der Trompetensonate werden in Bologna verortet, wo Maurizio Cazzati 1665 die ersten gedruckten Ausgaben veröffentlichte. Nordische Bibliotheken beherbergen Manuskripte von Trompetensonaten, darunter Werke von Alessandro Melani. Auch Alessandro Stradella schuf bedeutende Kompositionen für Trompete, wie die Hochzeitskantate Il barcheggio. Während Andrea Grossis Sonate von 1682 noch archaische Elemente aufweist, erscheint Stradellas Werk erstaunlich fortschrittlich.
Drei Trompetenwerke Bologneser Komponisten um 1700 zeigen unterschiedliche Stilrichtungen: Giuseppe Maria Jacchinis Sonate wirkt eher altmodisch und kurzatmig, während die Werke von Lazzari und Torelli mehr virtuose Elemente aufweisen. Vivaldis einziges Trompetenkonzert nutzt ähnliche Idiome wie die Bologneser Werke, steht jedoch in C-Dur. Als Kontrast zu den Trompetenwerken wurden vierstimmige Streichersonaten hinzugefügt, die einen introspektiven Charakter haben und in Moll komponiert sind.
Legrenzis Sonate aus Venedig und die Werke von Alessandro Scarlatti zeichnen sich durch kontrapunktische Dichte aus, unterscheiden sich jedoch stilistisch. Bei der Aufnahme wurde jede Stimme mit nur einem Instrument besetzt. Richard Maunder vertrat die These, dass Barockkonzerte üblicherweise einfach besetzt wurden. Der Einsatz einer Orgel im italienischen Stil von Goetze und Gwynn für den Continuo-Part verleiht der Aufnahme eine besondere Klangfülle.