Album insights
Wilhelm Fitzenhagen, geboren 1848 im niedersächsischen Seesen, stammte aus einer musikalisch geprägten Familie, denn sein Vater war Hofmusiker beim Herzog von Braunschweig. Bereits früh erhielt er eine umfangreiche musikalische Ausbildung und entschied sich für das Violoncello als Hauptinstrument. Zunächst lernte er bei Theodor Müller, später setzte er sein Studium bei Friedrich Grützmacher in Dresden fort. Schon in jungen Jahren wurde er Mitglied der Dresdner Hofkapelle und startete parallel dazu eine erfolgreiche Laufbahn als Solist.
Aufgrund der Unterstützung des Herzogs von Braunschweig, der ihn vom Militärdienst befreite, konnte Fitzenhagen seine Studien sowohl in Dresden als auch später in Moskau fortsetzen. Ab den 1870er Jahren veröffentlichte er eigene Kompositionen, wobei besonders das Cellokonzert Nr. 1 in h-Moll, op. 2, und das zweite Konzert in a-Moll, op. 4, hervorzuheben sind. Das h-Moll-Konzert widmete er dem Herzog von Sachsen-Weimar-Eisenach und gestaltete es in drei Sätzen, die ohne Pause ineinander übergehen. Seine Tonsprache zeichnet sich durch Melodik und einen flüssigen Stil aus, wobei programmatische Elemente fehlen.
Fitzenhagen machte sich in Russland einen Namen als angesehener Cellist und begegnete dort auch Tschaikowsky, der ihm die "Variationen über ein Rokoko-Thema", op. 33, widmete. Diese Komposition wurde durch Fitzenhagens Eingriffe grundlegend überarbeitet. Trotz der damit verbundenen Kontroversen bleibt seine Version bis heute ein bedeutender Bestandteil des musikalischen Repertoires.