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Mit seiner Ernennung zum Thomaskantor und Musikdirektor in Leipzig im Jahr 1723 begann Bach, sein Ziel zu verwirklichen, eine geordnete Kirchenmusik zu Ehren Gottes zu schaffen. Zu dieser Zeit stellte die Kantate das musikalische Zentrum der lutherischen Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen dar und übernahm die Rolle eines musikalischen Pendants zur Predigt.
Bereits in den ersten Leipziger Jahren entstanden die meisten seiner Kirchenkantaten, doch schon zuvor hatte Bach in Weimar wichtige Werke komponiert, die seine systematische Herangehensweise an die Kirchenmusik erkennen lassen. Ein Beispiel hierfür ist die 1707 komponierte frühe Kantate "Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit", die sich intensiv mit dem Thema Leben und Tod beschäftigt. Dieses Werk, das erst 1830 posthum veröffentlicht wurde, wird zwar selten aufgeführt, besticht jedoch durch eine eindrucksvolle musikalische Gestaltung.
Die Kantate zeichnet sich durch einen sanften Instrumentalklang aus, der in Verbindung mit den Gesangsstimmen dem Stück Ausdruckskraft und Anmut verleiht. Im Verlauf des Werks wechseln sich festliche und nachdenkliche Abschnitte ab, wobei letztlich die Hoffnung auf das ewige Leben überwiegt. Mit ausdrucksstarken Fugen und bewegenden Melodien schuf Bach eine Komposition, die den Gegensatz zwischen irdischer Vergänglichkeit und himmlischer Hoffnung besonders eindrucksvoll darstellt.
Vor dem Erklingen dieser Kantate wird eine Orgelvariation über einen Choral gespielt, die als Einführung dient und eine Verbindung zu weiteren Werken herstellt. Der Wechsel von Mühlhausen nach Weimar eröffnete Bach neue Möglichkeiten für die regelmäßige Kantatenkomposition; so entstanden zwischen 1714 und 1717 etwa zwanzig dieser Werke.
Zu diesen frühen Kompositionen zählt "Himmelskönig, sei willkommen", die für den Palmsonntag bestimmt war und Bachs musikalische Entwicklung während seiner Weimarer Zeit widerspiegelt. Das Werk, das in einem besonderen Rahmen zur Aufführung kam, vereint Einflüsse französischer und italienischer Stilrichtungen und bezeugt Bachs ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Text – damit gelingt ihm eine musikalische Verbindung von Tradition und Neuerung.