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Scharwenka: Piano Music, Vol. 1

Scharwenka: Piano Music, Vol. 1

Seta Tanyel

Dauer 64 Min

Künstler:innen


Album insights

Henri Herz, um 1803 oder 1806 in Wien geboren, war Sohn eines Musikers und erhielt früh Klavierunterricht von seinem Vater. Nach seiner Ausbildung in Koblenz besuchte er das Pariser Konservatorium, wo er Unterricht bei namhaften Künstlern erhielt und rasch in Paris Anerkennung als Pianist und Komponist fand. Herz avancierte bald zu einem der führenden Pianisten seiner Zeit. Neben Größen wie Liszt und Chopin prägte er die europäische Klavierszene und unternahm erfolgreiche Konzertreisen durch Europa und Amerika, was seinen Ruf als Virtuose und Komponist festigte.

Während seiner Karriere veröffentlichte Herz mehr als zweihundert Werke, darunter acht Klavierkonzerte, eine Klaviersonate, Rondos, Nocturnes, Walzer, Märsche, Fantasien und zahlreiche Variationen. Seine Werke erzielten ein Vielfaches des Einkommens anderer Komponisten, was bei Zeitgenossen wie Schumann für Unmut sorgte, da Herz für einen Variationenzyklus hohe Summen erhielt, während andere für größere Werke, wie Opern, deutlich weniger verdienten. Trotz seines enormen Erfolgs wurden nur wenige seiner Kompositionen kommerziell aufgenommen, darunter drei Klavierkonzerte, die Variationen über „Non più mesta“ aus Rossinis 'La Cenerentola' und sein Beitrag zu Liszts 'Hexameron' (Variation IV). Die 1971 entstandene Aufnahme von Frank Cooper ist bisher nicht auf CD verfügbar.

Herz verbrachte zwölf Jahre als einer der erfolgreichsten Komponisten, bevor sein Ruhm in den späten 1830er Jahren nachließ. Dennoch galt er als ausgezeichneter Pianist und erfand mit dem „Dactylion“ ein Trainingsgerät zur Stärkung der Finger. Zusätzlich veröffentlichte er eine unterhaltsame Autobiografie und engagierte sich als angesehener Lehrer an verschiedenen Institutionen. Seine musikalische Begabung und unternehmerische Geschicklichkeit verhalfen ihm zu großem Wohlstand und Ansehen.

Nach seiner Rückkehr als wohlhabender Mann nach Paris übernahm Herz eine Professur und wurde für seine Instrumente mehrfach ausgezeichnet. Obwohl er nicht den Status von Chopin oder Liszt erreichte, blieben seine Stücke populär und wurden von vielen geschätzt, auch wenn ihn Kritiker wie Schumann häufig tadelten. Die treffenden Worte von J.B. Priestley lauten: „Zu seiner Zeit feierte Herz Triumphe, doch die Lorbeeren sind längst zu Staub zerfallen.“