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Schumann: Carnaval, Fantasiestücke, Papillons

Schumann: Carnaval, Fantasiestücke, Papillons

Marc-André Hamelin

Dauer 74 Min

Album insights

Als Übungsinstrument für Organisten konzipiert, gewann der Pedalflügel schnell an Bedeutung, besonders bei Robert Schumann. Im Frühjahr 1845 mieteten Robert und Clara Schumann ein solches "Pedal unter den Flügel", um es unter ihrem Klavier zu platzieren und für das Orgelspiel zu üben. Robert entwickelte ein besonderes Interesse für dieses Kombinationsinstrument und komponierte speziell dafür die Studien in kanonischer Form op. 56, die Skizzen op. 58 und die Fugen über BACH op. 60 (alternativ zur Orgelbesetzung).

Die Geschichte des Pedalflügels reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück, als bereits Textquellen vom Pedalclavichord als Übungsgerät für Organisten berichten. Schumann nutzte seine kontrapunktischen Studien am Pedalflügel auch, um seine depressiven Phasen zu bekämpfen.

Ein interessantes Exemplar in der Ausstellung der Robert-Schumann-Stadt Zwickau stammt von dem Berliner Klavierbauer Wilhelm Hirl (1838-1905). Diese Pedalklaviatur, früher im Besitz der Paulus-Gemeinde Marienthal, wurde mit einem erhöhten Flügel oder Klavier kombiniert. Unter der Pedalklaviatur verlaufen Saitenchöre, die mit einer Hämmer-Mechanik am hinteren Ende angeschlagen werden. Das ausgestellte Instrument trägt die Nummer 268 und wurde präzise am 15.08.1904 gebaut. In der Ausstellung ist das Pedal mit dem Wilhelm-Wieck-Flügel zum "Pedalflügel" kombiniert.

Der Stuttgarter Klavierbauer Carl J. Pfeiffer entwickelte ebenfalls eine Pedalklaviatur für Organisten, die jedem aufrechten Klavier hinzugefügt werden konnte. Schumann empfahl Mendelssohn Bartholdy sogar, einen Pedalflügel für die Ausbildung am neu gegründeten Leipziger Conservatorium anzuschaffen, was die Bedeutung des Instruments für Übungszwecke unterstreicht.