Album insights
Maurice Duruflé war für seine äußerst selbstkritische Herangehensweise bekannt und ließ nur einen kleinen Teil seiner Werke veröffentlichen. Im Unterschied zu seinem streng perfektionistischen Lehrer Paul Dukas mied er avantgardistische Strömungen und griff stattdessen auf traditionelle Musik zurück, wobei besonders der gregorianische Gesang sowie französische Vorbilder für ihn prägend waren. Obwohl er ein Leben lang komponierte, beschäftigte er sich vor allem mit Orchester- und Orgelmusik; in anderen Genres, wie Klavier oder Streichquartett, fühlte er sich weniger sicher.
Während der Arbeit an einer Suite für Orgel erhielt Duruflé den bedeutenden Auftrag zum Requiem, das auf gregorianischen Themen basiert und durch seine zeitlose, meditative Stimmung besticht. Dabei orientierte er sich an Fauré und übernahm vergleichbare Strukturen und atmosphärische Charakteristika. Seine besondere Stärke zeigte sich in der Verschmelzung gregorianischer Melodien mit harmonischen Elementen bedeutender Komponisten, was seinen Werken einen unverwechselbaren Charakter verlieh.
Die Motetten, die er 1960 schuf, ergänzen das Requiem auf ideale Weise, da sie in enger Verbindung zum gregorianischen Gesang stehen. Diese Kompositionen belegen Duruflés Fähigkeit, geistliche Gesänge in vielschichtige polyphone Gefüge zu integrieren. Die Quatre motets zeichnen sich durch eine spirituelle Tiefe und Verbundenheit aus, die auch in anderen liturgischen Werken des Komponisten zu finden ist.
Die Messe "Cum jubilo" demonstriert Duruflés Vorliebe für Klarheit und Zurückhaltung, indem er eine einfache Homophonie bevorzugt und ausschließlich die tiefen Männerstimmen im Chor verwendet. Im Gegensatz zu manchen üppigeren Werken seiner Zeit unterstreicht die Messe durch ihren schlichten Aufbau und die raffinierte Einbindung gregorianischer Motive, verstärkt durch die Orgelbegleitung, Duruflés unverwechselbaren kompositorischen Stil.