Album insights
Filipe de Magalhães, einer der bedeutendsten portugiesischen Komponisten seiner Zeit, arbeitete zunächst an der Kathedrale von Évora, wo er unter der Anleitung von Manuel Mendes ausgebildet wurde und als dessen bevorzugter Schüler galt. Gemeinsam mit anderen bekannten Komponisten wie Duarte Lobo und Manuel Cardoso prägte er das musikalische Leben Évoras. Später übernahm Magalhães in Lissabon angesehene Ämter, darunter die Leitung der Capela Real, die er von 1623 bis 1641 innehatte. Zu seinen Schülern zählten unter anderem Estêvão de Brito und Estêvão Lopes Morago, die die musikalische Tradition Évoras weiterführten.
Sein Werk 'Cantus ecclesiasticus' wurde über Generationen hinweg geschätzt und festigte seinen Ruf als herausragender Choralmeister. Die Sammlungen 'Missarum liber' und 'Cantica Beatissimae Virginis' erschienen zwar erst später, waren jedoch königlichen Würdenträgern gewidmet und bereicherten das musikalische Spektrum, das mit dem spanischen Hof in Verbindung stand. Die in diesen Sammlungen enthaltenen Messen 'Missa Veni Domine' und 'Missa Vere Dominus est' greifen Motetten von Francisco Guerrero und Pierre de Manchicourt auf. Beide Werke verdeutlichen Magalhães’ kompositorisches Können, besonders durch die Verwendung ostinater Strukturen und die raffinierte Verarbeitung der Motive Manchicourts.
Darüber hinaus ist das in den 'Cantica Beatissimae Virginis' enthaltene 'Magnificat primi toni' Teil der Aufnahme. Die Musiker entschieden sich für eine mehrstimmige Ausführung, wodurch sie historische Aufführungspraktiken neu interpretieren. Eingebettet ist das Programm in Magalhães’ ausdrucksstarke sechsstimmige Motetten, die in knapper Form emotionale und tief religiöse Akzente setzen.