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Couperin: L'Apothéose de Lully & Leçons de ténèbres

Couperin: L'Apothéose de Lully & Leçons de ténèbres

Arcangelo, Jonathan Cohen

Dauer 71 Min

Album insights

Sergei Eduardowitsch Bortkiewicz kam am 28. Februar 1877 in Charkiw (damals Teil des Russischen Reiches, heute Ukraine) zur Welt. Seine musikalische Bildung erhielt er zunächst am Kaiserlichen Konservatorium in Sankt Petersburg bei Anatoly Lyadov und Karl von Arek. 1900 verließ er Sankt Petersburg und reiste nach Leipzig, wo er Schüler von Alfred Reisenauer und Salomon Jadassohn wurde, beide Schüler von Franz Liszt.

Nach Abschluss seines Studiums am Leipziger Konservatorium im Juli 1902 wurde ihm der Schumann-Preis verliehen. 1904 kehrte er ins Russische Reich zurück, heiratete Elisabeth Geraklitowa und ließ sich anschließend in Berlin nieder, wo er ernsthaft zu komponieren begann. Von 1904 bis 1914 lebte Bortkiewicz in Berlin, verbrachte jedoch die Sommer bei seiner Familie oder auf Konzertreisen durch Europa. Ein Jahr lang unterrichtete er auch am Klindworth-Scharwenka-Konservatorium.

Der Erste Weltkrieg veränderte sein Leben dramatisch. Als Deutschland Russland den Krieg erklärte, wurde Bortkiewicz als Angehöriger des Russischen Reiches zunächst unter Hausarrest gestellt und später nach Russland ausgewiesen. Er lebte wieder in Charkiw und arbeitete dort als Musiklehrer und erfolgreicher Pianist. Die Februarrevolution 1917 brachte eine weitere Wende. Während des Bürgerkriegs floh das Ehepaar Bortkiewicz über die Krim nach Konstantinopel und schließlich nach Wien.

1925 erhielt Bortkiewicz die österreichische Staatsbürgerschaft. Obwohl er 1928 nach Wien zog, lockte ihn Berlin wieder zurück, wo er bis 1933 als Pianist und Komponist wirkte. Als Russe galt er bald erneut als unerwünscht, durfte aber ab 1935 wieder in Wien arbeiten. Diese Jahre waren finanziell schwierig - verarmt musste er sich Geld von Freunden leihen und verdiente etwas hinzu, indem er beispielsweise Tschaikowskys Briefe vom Russischen ins Deutsche übersetzte.