Album insights
Viele der heute bedeutenden Werke für Cello und Orchester mussten zunächst erhebliche Hindernisse überwinden: Haydns Konzerte gerieten in Vergessenheit oder wurden infrage gestellt, während die Werke von Schumann und Dvořák auf Kritik stießen. Tschaikowsky selbst betrachtete seine Variationen als Fehlschlag.
Elgars Cellokonzert erlebte 1919 in London eine missglückte Uraufführung. Felix Salmond war der Solist, doch Dirigent Albert Coates beeinträchtigte die Aufführung erheblich. Die Presse reagierte vernichtend, Salmond verließ daraufhin Großbritannien, und Elgar versah die Partitur mit einem resignierten "RIP".
Die besondere emotionale Wirkung von Elgars Konzert wird durch die traurigen Schicksale der Cellistinnen Beatrice Harrison und Jacqueline du Pré noch intensiviert. Elgars Mimik verriet eine tiefe Empfindsamkeit, die sich in seinem Konzert widerspiegelt, das als poetischer Ausdruck von Wehmut gilt.
Waltons Cellokonzert hingegen erzählt von Freundschaft und Liebe. Die Entstehung wurde maßgeblich von Gregor Piatigorsky angeregt, und die Zusammenarbeit zwischen Walton und dem Cellisten prägte das Werk entscheidend.
Zu Beginn wurde Waltons Konzert zurückhaltend aufgenommen, da es nicht dem damaligen Bild moderner Musik entsprach. Trotz Waltons Unsicherheit steht das Werk für Lyrik und poetische Kraft, auf die er stolz sein konnte.
Das Konzert eröffnet mit Energie, führt durch leidenschaftliche Scherzi und endet dramatisch. Auf Piatigorskys Wunsch hin überarbeitete Walton den Schluss, obwohl die ursprüngliche Fassung bereits vollkommen war.