Album insights
Strawinskys Laufbahn im Ballettbereich lässt sich in zwei wesentliche Abschnitte gliedern, wobei es kleinere Überschneidungen und Abweichungen gab. Internationale Anerkennung erlangte er vor dem Ersten Weltkrieg durch seine Werke für Diaghilews Ballets Russes. Nach Diaghilews Ableben im Jahr 1929 blieb die Verbindung jedoch bestehen, denn Strawinsky komponierte auch nach 1920 weiterhin für das Ensemble und arbeitete mit ihm zusammen. Besonders prägend war die spätere Zusammenarbeit mit dem jungen Choreographen George Balanchine, die Meisterwerke wie "Jeu de cartes" und "Orpheus" hervorbrachte und bis zu Strawinskys Tod andauerte.
Für "Jeu de cartes", dessen Premiere 1937 in New York stattfand, entstand die Idee vermutlich spontan während einer Taxifahrt in Paris. Obwohl das Stück keine klare Handlung besitzt, wurden Kartensymbole als Leitmotiv gewählt. In dieser Phase entwickelte Strawinsky seinen unverkennbaren neoklassizistischen Stil weiter; die Musik blieb tonal und rhythmisch sowie orchestral traditionell, ohne Einflüsse anderer Komponisten aufzuweisen. "Orpheus" bedeutete ebenso einen wichtigen Meilenstein: Es entstand in enger Kooperation mit Balanchine, wurde als Pendant zu "Apollo" konzipiert und inspirierte Lincoln Kirstein maßgeblich.
Mit "Agon" begann eine neue Etappe der Partnerschaft zwischen Strawinsky und Balanchine. Das Ballett griff historische Tanzformen auf, während die Musik moderne und serielle Elemente integrierte. Die Partitur, geprägt von zeitgenössischem Stil, zog das Publikum in ihren Bann und harmonierte mit Balanchines abstrakter Choreographie. Die innovative Präsentation sowie die Betonung des bewegten Körpers sorgten für Begeisterung. "Agon" gilt als eine der brillantesten Ballettschöpfungen seiner Zeit, deren mitreißende Darbietung einen bleibenden Eindruck hinterließ.