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Alexander Glasunow, ein bedeutender russischer Komponist und einer der hervorragendsten Schüler von Rimskij-Korsakow, hatte entscheidenden Einfluss auf die musikalische Landschaft Russlands. Als Direktor des Sankt Petersburger Konservatoriums von 1905 bis 1928, welches nach der Bolschewistischen Revolution in Petrograd und später in Leningrad umbenannt wurde, förderte er früh das Talent von Dmitri Schostakowitsch. Trotz seiner im romantischen Stil des 19. Jahrhunderts verwurzelten Kompositionen hat sein einziges Violinkonzert in a-Moll, op. 82, bis heute einen festen Platz im Konzertrepertoire bewahrt.
Den Höhepunkt seiner Anerkennung in Russland erlebte Glasunow um 1904-1905, als er sein a-Moll Violinkonzert komponierte. Die Uraufführung erfolgte in St. Petersburg unter seiner Leitung mit Leopold Auer als Solisten. Das Werk beeindruckte durch seine herausragende Solokadenz und die lyrische Atmosphäre, die von der ländlichen Umgebung seines Anwesens in Oserki inspiriert wurde. Internationale Bekanntheit erlangte die Komposition, als Auers Schüler Mischa Elman sie außerhalb Russlands präsentierte. Das Konzert folgt strukturell dem Vorbild von Liszts Klavierkonzerten als ein durchgehender Satz und verbindet meisterhaft lyrische Passagen mit virtuosen Elementen.
Der Schweizer Othmar Schoeck, vorwiegend für seine Lieder bekannt, offenbart in seinem Konzert "quasi una fantasia" in B-Dur, op. 21, für großes Orchester sowohl lyrische Tiefe als auch virtuose Brillanz. Dieses von seiner unerfüllten Liebe zur Violinistin Stefi Geyer inspirierte Werk zeigt eine facettenreiche, emotionale Tonsprache. Mit seiner Vielfalt an musikalischen Stimmungen – von anmutigen Tanzthemen über romantische Träumereien bis hin zu ironischen Anklängen an Volksmusik – fasziniert Schoecks Violinkonzert durch klanglichen Reichtum und ausdrucksstarke Lyrik.