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Sheppard: Church Music, Vol. 1

Sheppard: Church Music, Vol. 1

The Sixteen, Harry Christophers

Dauer 57 Min

Album insights

Ein "musikalischer Wegbereiter" und "leidenschaftlicher Visionär" waren entscheidend für die musikalische Tradition an der Westminster Kathedrale. Richard Runciman Terry, dessen Tätigkeit als Musikdirektor von 1902 bis 1924 als legendär gilt, revolutionierte die liturgische Polyphonie. Die musikalische Ausrichtung, die Terry für die neue römisch-katholische Kathedrale Londons entwarf, bleibt bis heute weitgehend unverändert. Gregorianischer Choral und Polyphonie der Renaissance bilden das Fundament der gesungenen Liturgie in Westminster. Bemerkenswert erscheint die Verbindung eines modernen Gotteshauses mit jahrhundertealter Musik. Was einst als exzentrisch galt, wird heute als visionäre Leistung anerkannt.

Der liturgische Jahreskreis prägt die musikalische Gestaltung in der Westminster Kathedrale grundlegend. Von der adventlichen Klangwelt bis zur prachtvollen Epiphanie-Liturgie spiegelt sich der Wandel des Kirchenjahres wider. Die klangliche Interpretation der Texte schafft metaphorische Tiefe und vermittelt sowohl Festlichkeit als auch Erwartung. Komponisten wie Victoria, Byrd, Lassus und Palestrina haben das spätrenaissance Repertoire maßgeblich geprägt. Monteverdi verknüpfte geschickt verschiedene musikalische Strömungen seiner Zeit.

Seit ihren frühesten Jahren pflegte die Westminster Kathedrale neben der Faszination für historische Vokalwerke auch die Verbindung zur zeitgenössischen Musik durch gezielte Auftragswerke. Die imposante Orgel, ein Meisterwerk von Henry Willis III und durch Marcel Dupré eingeweiht, bereichert die musikalische Vielfalt der Kathedrale mit beeindruckenden Klangfarben und inspirierenden Improvisationen.